Kolportage - Tour : Fürst und Junker

Bemerkungen (roh):

Axmann ist Axmann ist Axmann ... (und nichts anderes!)

(zum Glück (und zur Erholung) kommen im KMG-Reprint einige May-Texte dazwischen)

wer hätte gedacht, dass es im Mittelalter bereits "Radmäntel" gab.


(wird (vielleicht) fortgesetzt)

Helmut

Ich habe nach wie vor mit dem Axmann Text so meine Probleme; ich find's nämlich schlicht und ergreifend stinklangweilig.
Erschwerend für "Fürst und Junker" kommt noch dazu, dass zwischendrin in dem Reprint eben auch die Mays, die in der Zeitschrift "Deutsches Familienblatt" erschienen sind, mit abgedruckt sind. Und das sind immerhin z.B. In-nu-woh und Old Firehand, da hat natürlich Axmann keine Chance dagegen. Aber auch "Die Fastnachtsnarren" kommen mir kurzweiliger vor (, das ist allerdings auch wesentlich kürzer).
Hat eigentlich schon mal jemand von euch, geneigte Leser des Forums, "Fürst und Junker" gelesen, oder versucht zu lesen?

Helmut

Guten Morgen!

Ich. Sogar zweimal (einmal den Reprint und einmal die dreibändige KMV-Fassung).

Ich hab das keineswegs so schlimm in Erinnerung. Nun sind betuliche Ritterromane auch nicht gerade mein Lieblingsmetier, aber durchgequält hab ich mich nicht.
Was den "Fürst & Junker" angeht, wollte ich mich der Leserunde eigentlich anschließen; aber ich krieg das zeitlich momentan nicht hin.

ta

PS: Wobei mir einfällt, dass Anfang der zweiten Lesung mit den KMV-Bänden das Lesezeichen ziemlich lange unbeweglich Anfang des dritten Bandes steckte.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 29.03.07 08:02.

Ich habe die Weltbild - Ausgabe von "Der beiden Quitzows letzte Fahrten" gelesen und war nach anfänglichen Schwierigkeiten eigentlich ganz angetan von der Geschichte. Allerdings sind das nur zwei Bände, und ich weiß nicht, was in der Reprint-Ausgabe an "Mehr" vorhanden ist.
Gruß
Reimund

@ Reimund,

Ich bin erst bei "Fürst und Junker" von Friedrich Axmann. Davon ist "Der beiden Quitzows ..." die von Karl May geschriebene Fortsetzung (, die dann wiederum von Goldmann beendet wurde).


@ Jenny,
ich meinte folgendes: der Axmann braucht ca. 20 Seiten um die Spannung aufzubauen, die bei May (in den beiden von mir aufgeführten Texten) im 2. oder 3. Satz bereits da ist.


Helmut

Räume ich gern ein. Aber ein Vergleich zwischen dem Spannungsaufbau in langen Romanen und in kurzen Erzählungen ist ein bissel unfair. Aber ich versteh dich schon.

ta

Helmut schrieb:

> @ Jenny,
> ich meinte folgendes: der Axmann braucht ca. 20
> Seiten um die Spannung aufzubauen, die bei May (in
> den beiden von mir aufgeführten Texten) im 2. oder
> 3. Satz bereits da ist.
>
>
> Helmut

Dem würde ich wiedersprechen, wenn ich heute einen May lese, bringe ich quasi die Spannung mit, weil ich weiß, dass ich bald in tolle bekannte (und manchmal auch unbekannte) Welten und Abenteuer eintauche, aber ob ich beim ersten Mal gleich beim 2. oder 3. Satz gespannt war, bezweifele ich mal. Was bitte hat der Türke mit dem Indianer zu tun (Winnetou 1)? Aber als ich mein erstes May-Buch in die Hand nahem, wusste ich halt schon wer Winnetou war, und wenn das drauf steht, dann wird er auch drin sein, schade dass ich mich nicht erinnern kann, ab wann ich das Buch als spannend empfand, ich vermute mal, dass Charlie da schon Landvermesser war.

Und ich habe auch schon May-Bücher beim Lesen abgebrochen ("Silberlöwe" nach Band 2), "Deutsche Helden Deutsche Herzen" (May-Fassung) nach dem ersten Handlungsteil).

Die "Quitzows" fand ich anfangs ganz gut, bin aber irgendwann abgestorben, beim späteren Lesen des Nachwortes, stellte ich dann fest, dass ich fast genau an der Stelle aufgehört hatte, wo auch May aufhörte.

-SCHEUCH-

In der Tat: Bei May gibt es dieses und jenes. Es gibt langatmige Einschübe und Erzählungsanfänge. Und dann gibt es auch sowas, dass man gleich nach der ersten Handvoll Zeilen gefangen ist:

Quote

Afrika! --
Sei mir gegrüßt, du Land der Geheimnisse! Ich soll auf edlem Rosse deine kahlen, leeren Steppen, auf flüchtigem Dromedare deine gluterfüllte Hammada durchreiten, soll unter deinen Palmen wandeln, deine Spiegelung schauen und auf grünender Oase an deine Vergangenheit denken, deine Gegenwart betrauern und von deiner Zukunft träumen.

Mehr braucht es eigentlich nicht ... und eigentlich reichen schon die ersten beiden Zeilen, und man will nicht mehr loslassen. Er konnte es halt - manchmal.

(y)

Scheuch schrieb:
-------------------------------------------------------
> Helmut schrieb:
>
> > @ Jenny,
> > ich meinte folgendes: der Axmann braucht ca. 20
> > Seiten um die Spannung aufzubauen, die bei May
> (in
> > den beiden von mir aufgeführten Texten) im 2.
> oder
> > 3. Satz bereits da ist.
> >
> >
> > Helmut
>
> Dem würde ich wiedersprechen, wenn ich heute einen
> May lese, bringe ich quasi die Spannung mit, weil
> ich weiß, dass ich bald in tolle bekannte (und
> manchmal auch unbekannte) Welten und Abenteuer
> eintauche, aber ob ich beim ersten Mal gleich beim
> 2. oder 3. Satz gespannt war, bezweifele ich mal.
> Was bitte hat der Türke mit dem Indianer zu tun
> (Winnetou 1)? Aber als ich mein erstes May-Buch in
> die Hand nahem, wusste ich halt schon wer Winnetou
> war, und wenn das drauf steht, dann wird er auch
> drin sein, schade dass ich mich nicht erinnern
> kann, ab wann ich das Buch als spannend empfand,
> ich vermute mal, dass Charlie da schon
> Landvermesser war.
>
> Und ich habe auch schon May-Bücher beim Lesen
> abgebrochen ("Silberlöwe" nach Band 2), "Deutsche
> Helden Deutsche Herzen" (May-Fassung) nach dem
> ersten Handlungsteil).
>
> Die "Quitzows" fand ich anfangs ganz gut, bin aber
> irgendwann abgestorben, beim späteren Lesen des
> Nachwortes, stellte ich dann fest, dass ich fast
> genau an der Stelle aufgehört hatte, wo auch May
> aufhörte.
>
> -SCHEUCH-


Vielleicht sollte man doch erstmal genauer lesen was ich geschrieben habe:

Ich habe nämlich die Geschichte "Fürst und Junker" von Friedrich Axmann mit "In-nu-woh" und "Old Firehand" von Karl May verglichen. Da ist das was ich geschrieben habe einfach richtig.

Helmut

(Nochmal zu Wolfgangs Beitrag: )

Mir ist ja eine gewisse Dreiteilung des Werkes (nicht Fürst und Junker ist gemeint, sondern Karl Mays Reiseerzählungen) aufgefallen, eigenartigerweise in jeweils 11 Bände.

Die ersten elf, unterm Strich: Top.

Die nächsten elf, Sendador, Surehand, Mahdi, S&I, unterm Strich: nicht so dolle.

Und die letzten elf wieder zu größerer Form auflaufend, mit Wandel am Ende.

Das ist zugegebenermaßen eine sehr grobe Einteilung und sie trifft auch keineswegs nun durchweg immer zu, es gibt auch in den ersten elf Bänden Qualitätsunterschiede und auch im mittleren Drittel Höhepunkte, aber trotzdem finde ich, dass etwas dran ist an dieser Einteilung.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 29.03.07 11:37.

Da, lieber Rüdiger, vermag ich Dir kaum zu folgen. Für mich sind nämlich Sendador, Surehand, Mahdi, S&I allesamt besser gelungen als Winnetou II & III.

Helmut

Um da noch drauf einzugehen:

Scheuch schrieb:

>
> Dem würde ich wiedersprechen, wenn ich heute einen
> May lese, bringe ich quasi die Spannung mit, weil
> ich weiß, dass ich bald in tolle bekannte (und
> manchmal auch unbekannte) Welten und Abenteuer
> eintauche, aber ob ich beim ersten Mal gleich beim
> 2. oder 3. Satz gespannt war, bezweifele ich mal.
> Was bitte hat der Türke mit dem Indianer zu tun
> (Winnetou 1)?

Dies ist das Vorwort des Buches. Die Romanhandlung beginnt mit "Ein Greenhorn", und das gehört m.M. nach zu den amüsantesten und spannendsten Zeilen von May.


>
> Und ich habe auch schon May-Bücher beim Lesen
> abgebrochen ("Silberlöwe" nach Band 2), "Deutsche
> Helden Deutsche Herzen" (May-Fassung) nach dem
> ersten Handlungsteil).
>

Beim Silberlöwen würde ich kräftig widersprechen!

DHDH kann man ja sehr viel vorhalten, aber das der Beginn langweilig ist, ganz bestimmt nicht.



Helmut

Das ist wohl wie mit Schweinebraten usw., oder wie mit Uhl und Nachtigall ...



Aber, als Versuch einer Erläuterung, beim Sendador merkt man doch über weite Teile, daß er keine Lust hat und ihm nichts einfällt; der erste Mahdi-Band ist gut, aber dann verließen sie ihn, sozusagen, Surehand I ist nichts besonderes, III manchmal sehr zäh, und Satan und Ischariot fällt nach wundervollem Beginn dann dermaßen ab bis zur Mitte von Band II, daß ich mich beim letzten Lesen wirklich herzlich gelangweilt habe. Kann mir bei "Scout" oder Helldorf-Settlement u.a. nicht passieren, auch beim zehnten Lesen nicht.

Ich finde, man merkt, wann May wie "drauf" war.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 29.03.07 12:22.

Könnt ihr euch nicht mal drauf einigen, dass jeder was anderes mag? Das Empfinden hängt doch auch immer von der persönlichen Situation des Lesers ab.

Aber wenn wir uns darauf einigen würden, ist ja hier im Forum wieder nichts mehr los!


Ach, und Rüdiger, ich habe bewusst Winnetou II&III geschrieben, und nicht "Scout", "Old Firehand" usw.


Helmut



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 29.03.07 12:21.

@Reh
Sag ich doch, Uhlenbraten, Schwein und Nachtigall. Aber trotzdem kann ich doch verraten wie ich was finde.

Zu Fürst & Junker kann ich gar nichts sagen. Ich habe, nach dem Motto "Stellen Sie sich mal die Heinz-Ehrhardt-Filme ohne Heinz Ehrhardt vor" nach dem Lesen von der Quitzows letzten Fahrten gedacht, nein, ohne May muß ich das nicht haben ...





2-mal bearbeitet. Zuletzt am 29.03.07 12:22.

@Helmut

Mit "Scout" meinte ich, etwas unpräzise, den ersten Teil von Winnetou II, der ja eine Überarbeitung des "Scout" ist. Und der Mittelteil ist ja mit "Old Firehand" zum Teil deckungsgleich.

Rehkitz schrieb:
-------------------------------------------------------
> Könnt ihr euch nicht mal drauf einigen, dass jeder
> was anderes mag? Das Empfinden hängt doch auch
> immer von der persönlichen Situation des Lesers
> ab.



Genau - also ich mag RüWi.

Mit Helmut fühle ich mich zwar, was den Beginn von Winnetou I angeht, ganz eng verbunden - andererseits erfahre ich jeden Morgen im Radio, warum er sich als Siemens-Gewerkschaftsfunktionär die ganzen Reprints leisten konnte.

Frank P.
(Nicht präsent im Kürschner: Deutscher Literatur-Kalender)



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 29.03.07 13:14.

Also mein Humor war das jetzt nicht.