Titelbild


Frage
Icon
Privat
Icon
Start
Icon
Verlage
Icon
Texte
Icon
Bände
Icon
Reihen
Icon
Extras
Icon
Forum
Icon
Gästebuch
Wiki
Wiki
Impressum
Impressum
Logo Karl-May-Verein

Scepter und Hammer

geschrieben von Helmut 
Re: Scepter und Hammer
20. Februar 2008 12:48
Vergessen wir nicht, sie WILL STERBEN (so steht es auch wörtlich im Figurenlexikon), und es gibt eine längere Passage (steht seit Jahren auf meiner Internetseite) in der „Juweleninsel“, in der das recht deutlich wird. Also was soll dann noch ein dramatisches Brimborium. Ihr Leben ist um, und die Art und Weise der Beendigung ist dann sekundär.
Re: Scepter und Hammer
24. Februar 2008 17:06
Hier nun meine Rezension:

Quote

Das ist er nun, der erste richtige Kolportageroman unseres Schriftstellers.

Und er ist sehr gut gelungen, enthält all das womit er dann seine Meisterschaft begründete. Eine gut gelungene, etwas "verschlungene" Handlung in verschiedenen auch exotischen Gegenden.
Auch für May bedeutsame biographische Spuren sind deutlich zu erkennen (Emma Vollmer!).

Ein Punkt verdient es meiner Meinung nach ein wenig zu kritisieren.
Die Beschreibung der einzelnen Charaktere ist May schon mal besser gelungen. So sind diese Figuren etwas "blutleer" geworden.

Ich habe noch mehrere Geschichten dieser Zeit (einige z.T. großartige Dorfgeschichten, mehrere (meiner Meinung nach) belanglose Humoresken (Dessauer u.a.) und andere) gelesen und bin noch beim Lesen.
Aber demnächst geht es dann bei mir mit der Juweleninsel weiter.

Helmut
Re: Scepter und Hammer
07. Oktober 2008 00:05
Hallo!

Ich komme wieder zu spät, um richtig mimachen zu könne.

Ich muss wohl erst den ganzen Faden lesen.

Aber dann könnts schon sein, dass ich mitmisch.

Es finden sich hier wohl alte neue Bekannte.

Gruß Fritz
Re: Scepter und Hammer
07. Oktober 2008 00:18
> Ich habe auch mal irgendwo gelesen, dass May
> teilweise Handlungsstränge im ersten Teil
> angefangen hat, die er dann aber nicht beendet
> hat. Mir ist davon ehrlich gesagt nichts
> aufgefallen.

Ein schönes Beispiel für einen liegengelassenen Faden sind die Zwillinge in Mexiko, die eingeführt werden, sehr geheimnisvoll besprochen werden und wenn man dann glaubr: das sind Kinder des mexikanischen Rodriganda, verschinden sie spurlos.

Ein anderes Beispiel: in irgendeiner Westerngeschichte holt er RIH in die Hütte der von Indianer belegerten Westmänner "damit er nicht erschossen wird.

Nach genaueren Angaben muss ich noch suchen.

Gruß Fritz

Er war schon ein rechter Strubbelkopf.
Re: Scepter und Hammer
07. Oktober 2008 00:48
Es handelt sich um Pepi und Zilli, also wohl Josephine und Cäcilia, im Band 4 des Waldröschens findet sich zwischen den Seiten 1528 und 1529 des Reprints der Olms Presse von 1970 ein Bild der beiden.

Und - ich korrigiere mich - es sind keine Zwillinge. Pepi ist 18, Zilli ist 17. Sie sind in einem Kloster aufgewachsen. Fernando de Rodriganda sprich Pepi, als er sie das erste Mal sieht mit Amalia an.

In den zusammengestrichen Rodrigandbänden hat man sie "tunlichst und gewissenhaft" rausgestrichen.

Ich mag übrigens die Münchmeyer-Sachen und die frühen wilden Sachen am liebsten. Das sprudelt es nur so und jede zweite Szene spiegel eigenes wildes Leben.

Scepter und Hammer lese ich der Grenoausgabe von 1887 und meine schon einiges an Unklarheiten des textes aufgedeckt zu haben.

Man schaue im Diskussionsforum.

Und natürlich mag ich auch das großartige Alterswerk. Da geht es genauso wild und bombastisch zu; nun freilich bewusst, überlegt und soo sümbolisch!

Gruß Fritz
Re: Scepter und Hammer
07. Oktober 2008 03:04
Dhomasch schrieb:
-------------------------------------------------------
> Wenn ich mich
> richtig erinnere ist May rein zeitlich gesehen bei
> "S&H" auch immer hin und hergesprungen. Das hat
> bei mir den Lesefluß doch etwas gestört (und habe
> auch manchmal an dem Text gezweifelt).

Ein höchst literarische Technik! Rückblenden und Vorblenden heißt das.

Bei uptodaten Muwipieble aber auf Neudeutsch Flas Back.
Re: Scepter und Hammer
07. Oktober 2008 03:10
Dhomasch schrieb:
-------------------------------------------------------
> Bis zum Ende des neunten Kapitels habe ich nichts
> weiter auszusetzen. Nur dann geht es mit den
> Zeitsprüngen los:

Dass der KMV in den GW gerade diese kunstvolle Erzählstruktur zerstörte, zeigt die Unfähigkeit und Kenntnislosigkeit der damaligen Bearbeiter.

Genau dies schätze ich an den Frühwerken! Dass man den Bowie-Pater wegließ kann ich ertragen. Ist aber doch eine Verletzung KMs.

Nuna! Er hats aber selber so getrieben, wenns nötig war.

Gruß Fritz
Re: Scepter und Hammer
07. Oktober 2008 03:25
Rüdiger schrieb:
-------------------------------------------------------
> Willkommen im Club. Ich bemerke solche
> Unstimmigkeiten oft auch nicht. (Ich hab' genug
> damit zu tun, andere Dinge zu bemerken)

Nun, wenn man nicht nur mit heißen Ohren liest, kann einem schon einiges auffallen.

Z.B., dass May die jüngste Rechtschreibreform vorwegnahm. In meiner Ausgabe steht auf S. 273 "Schallloch"!

S. 371 steht: lybische Wüste

Im Text wechselt die Schreibung "Fallreep" und Fallrepp".

S. 401 nennt ein Mann einen anderen "Er ist der Bruder meines Weibes." Auf S. 402 sagt dieser von jenem "Mich sendet mein Bruder."

Und auf S. 599 findet sich der bemerkenswerte Absatz: " Auch er hatte sich in ein Frauentuch gehüllt, welches durchweg dunkelroth gefärbt war. Der Seemann liebt einmal die hellen Farben.

Gruß Fritz
Re: Scepter und Hammer
07. Oktober 2008 06:47
>>> in irgendeiner Westerngeschichte holt er RIH in die Hütte der von Indianer belegerten Westmänner

Das ist im "Scout"-Teil von Winnetou II, aber wenn mich meine Erinnerung jetzt nicht trügt, sind da keine Indianer draußen.

Aber das hat doch nichts mit liegengelassenen Handlungssträngen zu tun. Da war er halt für einen Moment gedanklich im Orient. Hobblefrank (Hinweis für das Lektorat Silling & Geröllheimer Nachf. GmbW: das schreib' ich immer nur mittwochs und freitags mit Bindestrich, und Samstags mit Leerzeichen [es kommt aber auch auf die Windverhältnisse und die Außentemperatur an]) würde von einem Orientalisierungsproblem sprechen.


>>> Nun, wenn man nicht nur mit heißen Ohren liest, kann einem schon einiges auffallen.

Die Ohrentemperatur habe ich noch nicht überprüft. Mir fallen andere Dinge auf, die ich wesentlich interessanter finde.


(das W ist auch kein Tippfehler; das steht für Wahrnehmung.)

grinning smiley



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 07.10.08 08:38.
Re: Scepter und Hammer
07. Oktober 2008 21:17
Also, das mit Rih war/ist noch ein wenig verworrener:
das stand so in Winnetou II, bei Fehsenfeld, und es sind feindliche Indianer draußen, und es ist auch nicht im "Scout-Teil", sondern im eigens für das Buch geschriebenen "Santer-Teil" (im Kapitel "Der Peddlar"). (S.566 auch im Reprint nachzulesen);
im blauen illustriertem Winnetou II (ebenfalls noch Fehsenfeld) hat May es selber auf "Swallow" (S. 463) korrigiert.
Diese Korrektur wurde dann später vom KMV ignoriert, so dass in den ersten Radebeuler Auflagen wieder "Rih" stand, so lange bis es dann dort ein eifriger "Lektor" als Fehler wieder entdeckt hat und es dann natürlich auf "Hatatitla" änderte.

Und im übrigen ist natürlich die Schreibweise "Hobbel Frank" die einzig wahre und richtige, so wie es May diesen Namen anfangs schrieb.

Helmut



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 07.10.08 21:20.
Re: Scepter und Hammer
07. Oktober 2008 22:20
In Sachen Rih habe ich mich offenbar tatsächlich vertan; ich hätte sozusagen schwören können daß es in der Kukluxer-Episode war. Ich muß morgen mal nachgucken ob da auch irgendwo ein Pferd in einen Raum gezogen wird, ich glaube immer noch daß zumindest das der Fall ist.

Die Schreibweise des Hobblefrank war auch bei Karl May nicht einheitlich und ist m.E. piepschnurzegal. Ich weiß sowas tatsächlich nicht. Bei Marah Durimeh und Haddedihn muß ich auch jedes Mal überlegen und mußte bis vor einiger Zeit noch jeweils nachgucken. - Viele wissen wie man etwas schreibt, aber nicht worum es dabei geht. Jeder soll halt das machen was er kann.
Re: Scepter und Hammer
07. Oktober 2008 22:38
Quote

geschrieben von: Helmut (IP-Adresse bekannt)
Datum: 12.07.2005 15:35

und ausserdem reiche ich hiermit meine Bewerbung um den Titel des "Hobbel-Frank (*) des Monats" ein.

Helmut

(*) spezieller Hinweis für Rüdiger:
Ich habe bewusst die erste Schreibweise Mays gewählt

Ha ! Mit Bindestrich !

winking smiley
Re: Scepter und Hammer
08. Oktober 2008 14:52
Ob mit oder ohne Bindestrich, das bleibt sich nun wirklich gleich, aber ...
May war nun mal Sachse, und wenn ein Frank nunmal rumhobbelte (also hinkte, denn nicht zu vergessen war ja jene Gestalt eine der May'schen genialen Menschen mit Gebrechen, die in (und nur in) seinen Jugenderzählungen vorkommen), dann war er eben und ganz selbstverständlich der Hobbel-Frank.
Erst später mag ihm (May) jemand (irgend so ein Besserwisser, vielleicht hat er es aber auch in irgend einem schlau sein wollendem Buch gelesen) erklärt, dass man im richtigen englisch "Hobble" schreibt, da hat er sich dann merkwürdigerweise daran (häufig) gehalten, aber insgeheim (und im eigentlichen) blieb es natürlich immer beim "Hobbel-Frank".

Helmut
Re: Scepter und Hammer
08. Oktober 2008 17:30
FritzR schrieb:

> Genau dies schätze ich an den Frühwerken! Dass man den Bowie-Pater wegließ kann ich ertragen. Ist aber doch eine Verletzung KMs.

Ich vergaß zu erwähnen, dass auch das zweite Kapitel von "Die Juweleninsel" "Himmel und Hölle" ersatzlos gestrichen wurde.
In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.

Klicken Sie hier, um sich einzuloggen