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Die Juweleninsel

geschrieben von Helmut 
Re: Die Juweleninsel
16. März 2008 18:10
Meine Bemerkung war natürlich, wie jeder weiß oder wissen könnte, nur als Scherz zu verstehen: Denn es sind ja nun wirklich genug "exotische Geschichten" in der Zeitschrift "All Deutschland!" bzw. "Für alle Welt!" von May erschienen.

Helmut
Re: Die Juweleninsel
16. März 2008 19:40
Auf Seite 25 der verlinkten Mitteilungen ist ein kleiner Beitrag zum Thema:
[www.karl-may-gesellschaft.de]
(Griese, Volker: Die Rachegöttin der Zigeuner. In: Mitteilungen der Karl-May-Gesellschaft. Nr. 91. [1992.] S. 25)
Re: Die Juweleninsel
16. März 2008 20:41
Jetzt gab es wieder einen unmotivierten Sprung.
Gerade war Kurt Schubert die Befreiung der schönen Müllerstochter geglückt (die sich über Monate nur mit Ohrfeigen gegen den Prinzen gewehrt hat - er muss wirklich sehr zart besaitet sein) und ihre Flucht wird durch Alarmgeschrei des Prinzen kenntlich gemacht, da springen wir vergnügt nach Nordamerika und erleben eine mich an den Waldläufer erinnernde Amerika-Szene mit zwei Westläufern und einem Apachen.

Dabei wollte ich doch wissen, ob Herr Schubert glücklich entkommt.... Ich kündige gleich das Abo.
grinning smiley
Re: Die Juweleninsel
17. März 2008 09:17
Kurze Ergänzung zur "Allah"-Diskussion:
Ich habe neulich gelesen, dass das Wort "Allah" im arabischen Gebrauch einfach nur "Gott" bedeutet und nicht unbeding oder zwingend einen muslimischen Gott meint, sondern z.B. auch von palästinensischen Christen im Gebet benutzt wird (sofern diese die arabische Sprache gebrauchen).
Ich würde daraus schliessen, dass es bei der vorangegangenen Diskussion weniger darauf ankommt, ob KBN das Wort "Allah" verwendet, sondern eher auf den Kontext - z.B. Koran oder ähnliches - aus dem hervorgehen müsste ob explizit ein muslimischer Gott gemeint ist oder nicht.

TT
Re: Die Juweleninsel
17. März 2008 09:35
Dass Christen/Juden das Wort "Allah" durchaus mal verwenden, wird/wurde von keinem Diskussionsteilnehmer bestritten. Dieser Umstand wurde allerdings als Analogon herangezogen, um zu rechtfertigen, dass bei May ein Thug das Wort "Allah" in den Mund nimmt. Und eigentlich ging die Diskussion ja darum, ob dieses zu rechtfertigen ist oder ob hier Karl May schlicht und ergreifend ein Lapsus unterlaufen ist.

Der Kausalkette "Wat dem Juden/Christen sin Uhl, is dem Thug sin Nachtigall" traue ich nicht. Polytheisten werden "Allah" schon deshalb nicht verwenden, weil gar nicht klar wäre, welchen der vielen Götter sie meinen. Und "Allah" wird wohl erst recht dann nicht verwendet, wenn man die Göttin Kali herausragend verehrt. Bei den monotheistischen Weltreligionen ist ja trotz provokant vorgetragener Minderheitenmeinungen/-thesen bis heute nicht wirklich zu vermitteln, dass Gott/Allah/Jehowa/Jahwe keine männliche Gestalt sein könnte, dass man sich ihn eben doch z. B. weiblich oder geschlechtslos vorzustellen habe.
Re: Die Juweleninsel
17. März 2008 09:45
Ich denke da wurde ich jetzt misverstanden: Was ich sagen wollte ist, dass Christen, wenn Sie das Wort "Allah" verwenden, nicht unbedingt einen muslimischen Gott meinen sondern mitunter durchaus "ihren eigenen Gott".
.
Bezüglich Polytheismus bin ich da absolut derselben Meinung - das hatte ich aber nicht im Entferntesten angesprochen.

TT
Re: Die Juweleninsel
17. März 2008 09:51
Hallo Thomas!

Quote

Ich denke da wurde ich jetzt misverstanden: Was ich sagen wollte ist, dass Christen, wenn Sie das Wort "Allah" verwenden, nicht unbedingt einen muslimischen Gott meinen sondern mitunter durchaus "ihren eigenen Gott".

Ich denke, da gab es kein Missverständnis. Was diese zeitweilige "Gleichsetzung" von Allah und Gott aus Sicht der jeweiligen Protagonisten angeht, sind wir uns alle ziemlich einig. smiling smiley

Und wenn Du in Hinsicht auf den Polytheismus auch der Ansicht bist, dass da eine Gleichsetzung nicht möglich ist, dann ist ja alles in Butter.

ta
Re: Die Juweleninsel
17. März 2008 11:33
ttoepfer schrieb:
-------------------------------------------------------
> Ich habe neulich gelesen, dass das Wort "Allah" im
> arabischen Gebrauch einfach nur "Gott" bedeutet
> und nicht unbeding oder zwingend einen
> muslimischen Gott meint, sondern z.B. auch von
> palästinensischen Christen im Gebet benutzt wird
> (sofern diese die arabische Sprache gebrauchen).
> Ich würde daraus schliessen, dass es bei der
> vorangegangenen Diskussion weniger darauf ankommt,
> ob KBN das Wort "Allah" verwendet, sondern eher
> auf den Kontext - z.B. Koran oder ähnliches - aus
> dem hervorgehen müsste ob explizit ein
> muslimischer Gott gemeint ist oder nicht.

ttoepfer schrieb:
-------------------------------------------------------
> Ich denke da wurde ich jetzt misverstanden: Was
> ich sagen wollte ist, dass Christen, wenn Sie das
> Wort "Allah" verwenden, nicht unbedingt einen
> muslimischen Gott meinen sondern mitunter durchaus
> "ihren eigenen Gott".

JennyFlorstedt schrieb:
-------------------------------------------------------
> Ich denke, da gab es kein Missverständnis. Was
> diese zeitweilige "Gleichsetzung" von Allah und
> Gott aus Sicht der jeweiligen Protagonisten
> angeht, sind wir uns alle ziemlich einig. smiling smiley
>
> Und wenn Du in Hinsicht auf den Polytheismus auch
> der Ansicht bist, dass da eine Gleichsetzung nicht
> möglich ist, dann ist ja alles in Butter.

Sprachlich sehr interessant, Eure Diskussion ...

Es gibt nicht einen muslimischen Gott. Auch haben Muslime nicht "ihren eigenen Gott". Es gibt nur Gott - ohne Artikel. Das ist die Grundlage des Monotheismus. Und nun kann ich als Anhänger einer monotheistischen Religion entweder davon ausgehen, dass (z.B.) "Jahwe" oder "Allah" nur ein anderer Name ist für die Entität, die ich "Gott" nenne (was keine eigentliche Gleichsetzung ist, denn es ist ja nur einer! Etwas gleichzusetzen, würde bedeuten, dass da zwei oder mehr wären. Christen vollziehen diese Namensgleichsetzung z.B. problemlos, wenn sie davon ausgegehen, dass der Gott des Alten Testaments mit dem des Neuen identisch ist), oder ich muss davon ausgehen, dass diese andere Religion einen Götzen, einen Dämon anbetet. Letzteres war m.W. die Grundeinstellung des Christentums zum Islam, während umgekehrt der Islam der Meinung war, dass der dreifaltige Gott eben nicht einer, sondern drei ist - die Christen also Polytheisten sind.

Ein echter Polytheist würde vielleicht davon ausgehen, dass "Allah" ein anderer Name für einen seiner Götter ist. Da m.W. hinduistische Gottheiten sich in verschiedenen Formen manifestieren (das Wort "Avatar" kommt von daher, nicht aus irgendwelchen Internetforen ;o) ...), ist es vielleicht sogar möglich, dass eine Gottheit sich in männlichen wie in weiblichen Formen manifestiert, so genau kenne ich mich nicht aus. Für wahrscheinlicher halte ich die Möglichkeit, dass "Allah" als ein weiterer unter vielen ins Pantheon aufgenommern würde, ev. mit teilweiser Gleichsetzung - wie es z.B. die alten Römer gemacht haben.
Re: Die Juweleninsel
17. März 2008 13:00
Stimmt, aber wenn wir Gott da herauslassen und uns auf die Verwendung des Wortes "Allah" und die unterschiedlichen Vorstellungen beschränken, die verschiedene Religionen mit demselben Wort verbinden, dann sind wir ungefär da, wo ich hinwollte. winking smiley
.
Aber zurück zum Thema, sonst kommen wir hier von "Gott" über "Gottesbild", "Bilderverbot", "Vorstellung von Gott" wirklich sehr weit ab. Die Juweleninsel hab ich auch kürzlich mal wieder gelesen (diesmal 2. Aufl. HKA) und ich muss sagen, die Sprünge nach Indien und Amerika fand ich nicht sehr erbaulich. Da sind doch zu viele Brüche in der Geschichte und zu viele verlorene Fäden. Auch wenn es die in den späteren Kolportageromanen auch gibt, dort sind sie zumindest nicht SO offensichtlich.

TT
Re: Die Juweleninsel
17. März 2008 13:10
Mir gefallen diesen beiden exotischen Teile wesentlich besser als der Rest des Romans, auch wenn das Hin-und-Her-Gehobse anfangs eher nervig war.

-SCHEUCH-
Re: Die Juweleninsel
17. März 2008 14:32
Manchmal frage ich mich schon, welche Anforderungen Ihr/wir hier an den Schriftsteller Karl May hier stellen.
Er muss sich in den einzelnen Religionen, monotheistischer und polytheistischer Spielarten auskennen; nicht zu sehr hin und herspringen; alle angefangenen Fäden wieder aufnehmen; alle Motive aller handelnden Personen auflösen (Bowiepater!) (er hat nun mal keine Kriminalroman geschrieben); und noch vieles mehr.
Dabei wissen wir doch alle (mehr oder weniger), dass May ein Mensch des 18. Jahrhunderts mit nicht mal sehr großer Bildung war (wenn man davon überhaupt sprechen will). Wir kennen ziemlich gut seine Arbeitsbedingungen und den "Lohn" für seine schreibende Schufterei.

Fordern wir nicht von May einfach viel zu viel?

Er hat einfach begeisternde Bücher geschrieben, für den einen mehr, für die andere weniger.

Howgh und Pasta!


Helmut
Re: Die Juweleninsel
17. März 2008 15:11
Et tu, Brute?

Natürlich hat Karl May spannende Bücher geschrieben, sonst würde ich mich schon weit über die Hälfte meines Lebens intensiv mit ihm beschäftigen.
Aber es ändert doch nicht daran, dass nicht ALLE seine Texte auf gleichem Niveau sind.

Und statt nur immer - wie in der meisten Sekundärliteratur - in einem halben Satz zu wiederholen, dass die "Juweleninsel" ein schlechter Roman sei, tragen wir hier offenbar auch Gründe für dieses Urteil dafür zusammen.
Dass Karl May es (schon wenig später) besser kann, wissen wir ja.

ta

PS: Die Motive, den Bloody-Fox legt May auch offen. Die kann man akzeptieren oder sich schwer mit solcher Lynchjustiz tun (wie ich), aber völlig ohne Erklärung einen verkleideten Mörderpriester einzuführen ist schon unfair. <grummel>
Re: Die Juweleninsel
17. März 2008 15:18
Scheuch schrieb:
-------------------------------------------------------
> Mir gefallen diesen beiden exotischen Teile
> wesentlich besser als der Rest des Romans, auch
> wenn das Hin-und-Her-Gehobse anfangs eher nervig
> war.
>
> -SCHEUCH-

Vielleicht sollte ich nochmal zurückspringen und das Buch über Ostern nochmal mitnehmen. Ich bin bei meinem "Flug durch die Kolportageromane" gerade in der Mitte des "Ulanen" - die "Juweleninsel" liegt ca 3 Monate in der Vergangenheit und damit auch im Raum des Vergessens...
(der "Flug" ist im Moment eher ein Gleitflug mit vielen Zwischenlandungen)

TT
Re: Die Juweleninsel
17. März 2008 15:33
Helmut fliegt auch durch die gesamte Kolportage - und wir anderen fliegen immer mal ein Stück mit. smiling smiley

Der Indien-Teil gefiel mir sehr gut, auch wenn er mit dem Rest des Buches offenbar nichts zu tun hat. Ich fremdle mit dem Amerika-Teil. Der ist zwar von Friedenspfeife-Klau bis Felsenschlucht sehr typisch May, aber ich wäre lieber in Süderland geblieben und hätte die Handlung dort verfolgt.

ta



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 17.03.08 18:19.
Re: Die Juweleninsel
17. März 2008 19:25
Die Wirtshausszene in San Francisco ist aber der in "Deadly Dust" sehr ähnlich. smiling smiley
Re: Die Juweleninsel
17. März 2008 20:31
JennyFlorstedt schrieb:
-------------------------------------------------------

>
> Und statt nur immer - wie in der meisten
> Sekundärliteratur - in einem halben Satz zu
> wiederholen, dass die "Juweleninsel" ein
> schlechter Roman sei, tragen wir hier offenbar
> auch Gründe für dieses Urteil dafür zusammen.
> Dass Karl May es (schon wenig später) besser kann,
> wissen wir ja.
>
> ta
>



Wie ich schon mal (nebenbei) bemerkte, habe ich bisher nichts, oder beinahe nichts gefunden, was dieses Urteil rechtfertigt, das man so allgemein und (fast) überall liest. Ich gebe zu, dass es bessere Texte Mays gibt (auch schon frühere!), aber ihn so in Bausch und Bogen abzuqualifizieren, dafür habe ich bisher noch keine Grundlage gefunden.

Helmut



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 17.03.08 20:34.
Re: Die Juweleninsel
18. März 2008 07:01
Guten Morgen!

Von "in Bausch und Bogen abqualifizieren" ist doch gar keine Rede. Mach uns doch mal hier nicht den RüWi und stopf die Leute nicht in Schubladen.

Aber ein Roman, der fast keinerlei Stringenz aufweist (und bei dem das nicht Absicht, sondern offenbar Lustlosigkeit/Unkonzentriertheit des Autors ist), wird sich manchen Vorwurf gefallen lassen müssen.

Mich stören:
- fehlende Stringenz
- fehlende Erklärung zu den Motiven der Handelnden (speziell Bowie-Pater)
- ungeklärte Zeitlücken (Hartig war zu vier Jahren Zuchthaus verurteilt, er taucht aber erst nach zehn Jahren auf Helbigsdorf auf - angeblich gerade entlassen. Hö?)
- sachliche Schluderei wie z.B. jetzt beim (erneuten) Aufeinandertreffen von Prinz Hugo und Familie von Helbig: keiner von denen scheint sich an den Vorfall im Seebad vor zehn Jahren zu erinnern; Kurt stellt sogar ausdrücklich fest, dass er den Prinzen nie zuvor gesehen hat, dabei waren die Vorgänge damals ja Auslöser für seine Aufnahme in die Familie und er hat ihn erst kurz (?) zuvor bei der Befreiung Anna Uhligs gesehen, erkannt und niedergeschlagen

Neeee... man kann den Roman mit Interesse lesen, aber es bleiben doch mehr Fragen als sonst offen. winking smiley


Nachtrag: Wenigstens dem Prinzen ist nachträglich eingefallen, dass er Kurt schon kennt. Aber auch erst unmittelbar bevor er den entlassenen Zuchthäusler Hartig trifft. smiling smiley



3-mal bearbeitet. Zuletzt am 18.03.08 11:22.
Re: Die Juweleninsel
18. März 2008 08:55
Eine einfache Antwort:
Ich habe geschrieben:
Quote

Wie ich schon mal (nebenbei) bemerkte, habe ich bisher nichts, oder beinahe nichts gefunden, was dieses Urteil rechtfertigt, das man so allgemein und (fast) überall liest.

Und bei den von Dir angeführten Stellen bin ich noch nicht gelandet. Vielleicht ändert sich ja bis dahin meine Meinung. Ich will jedenfalls, bevor ich das Buch zu Ende gelesen habe, auch keine irgendwie geartete (abschließende) Bewertung abgeben, was ich bisher auch immer für selbstverständlich hielt.

Außerdem bezog sich meine Formulierung "das man so allgemein und (fast) überall liest" schon eher auf die (Sekundär-)Literatur.

Helmut



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 18.03.08 08:56.
Re: Die Juweleninsel
18. März 2008 09:13
smiling smiley

Ich hatte nicht gedacht, dass ich soviel Vorsprung habe. Entschuldige.
Re: Die Juweleninsel
19. März 2008 14:32
Hey, Du, Reprintleser!
Wurde bei Dir schon Magda entführt? Kann ich Dich was fragen?

Aaaaalso: als sich die Suchtrupps auf den Weg machen, wird vereinbart, dass Nachrichten postlagernd anch Wiesenstein geschickt werden sollen.
Bei Weltbild steht da "Holmers, Hotel restante"; auf den Seiten der KMG "Holmers, Station restante".

Wie steht es im Reprint?
Hab ich etwa eine Weltbild-Bearbeitung entdeckt? smiling smiley
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