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Das Waldröschen

geschrieben von Helmut 
Re: Das Waldröschen
12. April 2008 16:52
JennyFlorstedt schrieb:
-------------------------------------------------------
> Das Thema "Schurken" könnten wir ja in einem
> Extra-Thread vertiefen.

Würde denn die Nachfrage danach groß sein?
Re: Das Waldröschen
13. April 2008 14:17
Kaum ist man mal 2 Tage weg, ...

Also:
1. Diese blödsinnige (Entschuldigung) Mordstatistik übers Waldröschen hat doch schon E.A. Schmid selig erledigt (steht glaub ich im "Ich") und wo er mal recht hatte, da wollen wir es ihm doch auch lassen (das Recht nämlich).

2. Und über die fehlende "Tiefenpsychologie" Mays bei seinen Bösewichtern, will ich jetzt nur zu einem der angeführten Beispiele was sagen. Immerhin hat er Santer nicht nur durch alle 3 Winnetou Bände gezogen, sondern dieser spielt (in Gestalt seiner Söhne) in Winnetou IV - 20 bis 25 Jahre später - eine herausragende Rolle. Wenn dabei - wie mit dem Großteil der anderen Bösewichter - das Behauptete zutrifft, dann will ich mich (wie schon anderswo geschrieben) ab sofort (Dr.) Lieschen Müller nennen.

Helmut
Re: Das Waldröschen
13. April 2008 17:23
Ganz andere Frage: Der "Muschelsee" in der Mapimi wird von Karl May so nebenbei mehrfach erwähnt, dass ich ihn für einen realen Ort halte. Ist da was bekannt?

(Ich muss wohl doch mal den Atlas vorkramen... in Mexiko kenne ich mich nicht so aus.)
Re: Das Waldröschen
14. April 2008 09:12
Da ich den Karl-May-Atlas nicht finde, obwohl meien Sammlungsverwaltung sgat, ich hätte ihn, kann ich die Frage nicht selbst beantworte. Hat jemand den Atlas? Steht etwas dazu drin?

Wer sich übrigens für Mexiko interessiert, der kann ja mal nach "B. Traven" schauen. Auch so eine Leseentdeckung der letzten Wochen bei mir.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 14.04.08 09:14.
Re: Das Waldröschen
14. April 2008 11:08
Im Karl-May-Atlas gibts keinen Muschelsee, ich habe zumindest keinen gefunden.

B. Traven gehört übrigens auch zu meinen Lieblingsautoren, ich habe mir bei der Büchergilde seinerzeit alle seine Bücher angeschafft.
Auch die Person ist interessant, B. Traven (einen ausgeschriebenen Vornamen gibt es nicht) ist ein Pseudonym. Mittlerweile weiss man, dass da ein gewisser "Red Marut" dahintersteckt, der zu den linken Anarcho-Literaten der Münchner Räterepublik zählte. Als einer der wenigen gelang ihm nach der Niederschlagung der Räterepublik die Flucht (die meisten anderen wurden von "Freikorps" totgeschlagen), und diese Flucht führte ihn bis nach Mexiko, wo er sich bis zu seinem Lebensende aufhielt.
Mexiko war damals (erstes Viertel des 20. Jahrhunderts) Asyl für insbesondere linke Europäer, wie z.b auch Leo Trotzki.

Besonders gut finde ich seinen Zyklus von 6 Bänden über das Leben und die Rebellion der Holzarbeiter (meist Indios) in Mexiko.


Helmut



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 14.04.08 11:09.
Re: Das Waldröschen
14. April 2008 11:33
Ret Marut war aber auch nur ein Pseudonym. Zur tatsächlichen Identität gibt es verschiedene Vermutungen. Und dass er Ret Marut (orthografisch lädiertes Anagramm von Der Traum) sei, hat Traven selbst abgestritten. Erst seine Witwe hat die Verbindung bestätigt.
Aufgrund der "Anglizismen" hielt man Traven in Deutschland damals für einen Ausländer und bei seiner eigenen "Übersetzung" des "Totenschiffs" aufgrund der "Germanismen" für einen Deutschen. smiling smiley

Jedenfalls eine der spannendsten Schriftstellerbiografien.

ta

PS: Aufgrund der Tatsache, dass ich literarisch interessierte Anarchisten unter meinen Vorfahren habe, kann ich in B.-Traven-Erstausgaben schwelgen. winking smiley



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 14.04.08 11:34.
Re: Das Waldröschen
14. April 2008 11:56
Quote

»Habt keine Sorge,« antwortete Sternau. »Er wird nichts merken, denn er kehrt gar nicht zurück; die Apachen werden ihn tödten. Und übrigens werde ich die Hazienda jetzt anbrennen.«

Immer höflich und korrekt der Hausherrin gegenüber. smiling smiley


Sternau hat einen Plan vom Inneren der Pyramide Verdojas gefunden. Nachdem sie vor einer Tür stehen, stellt Sternau mit Blick auf den Plan fest, dass Türen nicht verzeichnet seien. Sie sprengen diese Tür auf - und als sie vor der nächsten Tür stehen, weiß Sternau, dass es noch fünf Türen bis zum Ziel sind. Zweifellos Röntgenblick. smiling smiley



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 14.04.08 12:27.
Re: Das Waldröschen
14. April 2008 15:18
JennyFlorstedt schrieb:
-------------------------------------------------------
> Ret Marut war aber auch nur ein Pseudonym.
>

Na klar, die anarchistische Zeitschrift, für die er damals schrieb, hieß ja schließlich auch "Der Ziegelbrenner. Die Zeitung für den im Ziegelbau beschäftigten Arbeiter." So einfach ließ sich damals (teilweise) die Zensur reinlegen.

Helmut



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 14.04.08 15:19.
Re: Das Waldröschen
14. April 2008 15:28
Blechmops schrieb:
-------------------------------------------------------
> Man sollte zunächst die (beiden?) Filme sehen.
>

Ach so, noch ganz nebenbei, es sind natürlich 3 (i.W. drei) Filme, die mehr oder weniger das "Waldröschen" kolportieren:

1: Der Schatz der Azteken
2: Die Pyramide des Sonnengottes
und nicht zu vergessen(!):
3: Präriejäger in Mexiko (DEFA, 1988)

Helmut



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 14.04.08 15:28.
Re: Das Waldröschen
15. April 2008 08:24
Es sind - glaube ich - entweder zwei oder vier. Beides sind doch Zweiteiler.
smiling smiley
Re: Das Waldröschen
15. April 2008 12:46
Blechmops schrieb:
-------------------------------------------------------
> Man sollte zunächst die (beiden?) Filme sehen.
>
> Dann genehmigt man sich die beiden Ausgaben vom
> Neuen Jugendschriften-Verlag.
>
> Weiter gehts mit GW 51-55.
>
> Dann schwenkt ein zu GW 77, wo man bemerkt, dass
> es durchaus noch mehr reizvolle Handlungen im
> Waldröschen zu entdecken gibt.
>
> Jetzt ist das Interesse richtig geweckt und die
> Frage muß entschieden werden "HKA oder Reprint?".
>
> Als Jahresabschluß empfehle ich die
> Theaterfassung. Die ist die eigentliche
> Herausforderung!


Hallo,

also ich glaube kaum daß man mit den Filmen der 60er (Schatz der Atzteken; Pyramide des Sonnengottes) soviel Interesse für das Waldröschen hervor rufen kann.
Blechmops Aufstellung ist ja im aufsteigendem Maße zu verstehen, also erst das qualitativ schlechteste und dann bei steigendem Interesse wirds immer besser.
Nur, wer noch nie was vom Waldröschen gehört hat, wird nach diesen Filmen sich angewidert abwenden und kein Interesse mehr auf weiteres zeigen (so wäre es bei mir jedenfals der Fall gewesen; habe mir die Filme zu Weihnachten angesehen, d.h. ich wollte es und mir wurde schon beim Vorspan schlecht (WAS FÜR EINE MUSIK?(heul)). Habe es bis zum ersten Auftritt von Hasenpfeffer ausgehalten der ganz lustig war, obwohl nicht von May, aber dann...eye rolling smiley).
Re: Das Waldröschen
15. April 2008 13:33
Blechis Vorschläge musst Du auch nicht so ernst nehmen winking smiley
Re: Das Waldröschen
15. April 2008 20:05
Ich tat es auch nichtwinking smiley
Re: Das Waldröschen
16. April 2008 14:05
Ich bin jetzt noch ziemlich atemlos, von der Reise "vom Rhein zur Mapimi" und dann noch zur "Pyramide des Sonnengottes" und wieder zurück.
Und dann (endlich, endlich) die Geburt der Titelheldin (zum Glück wurde es kein Junge, dann "das Waldkarlchen" wäre ja nun wirklich keine Titelalternative gewesen, und Curt hätte ja dann schwul werden müssen).
(Mehr oder weniger) erstaunlicherweise ist auch bei einigen der Helden wieder alles beim alten, mann könnte schon fast die "Ausrutscher" des "alten Oberförsters" vergessen, der glaubt ja schließlich selbst kurzzeitig, dass er ein kinderloser Junggeselle sei, naja sowas kann schon mal passieren. Sein Sohn ist zwar wohl noch da, aber eben doch schon ziemlich im nebligen Hintergrund verschwunden.
Auch die Zarba ist wieder zur positiven Gestalt, zur Beschützerin der Rodrigandas geworden.
(BTW warum soll denn diese "Zarba" nicht die "Zarba" von Scepter/Juweleninsel sein? Gleicher Name, gleiches Aussehen, gleiches/ähnliche Verhalten, alles spricht doch dafür.)

Aber dann, nach dem großen Sprung über den 16-jährigen Abgrund, befinden wir uns im preußischen Berlin. Und es folgen schon wieder Teile, mit denen ich auch immer schon meine Probleme hatte; oder um es deutlicher auszudrücken, bei denen dem alten Anarchisten in mir dieses und jenes hochkommt. Nämlich dieses bedingungslose Hochjubeln des Preußentums und insbesondere Wilhelms und Bismarcks. Ich weiss, May hatte da seine Gründe dafür (die böse Vergangenheit), aber hat das wirklich so plump sein müssen? Aber da muss ich jetzt eben durch.
"Bedingungsloses Hochjubeln" ist natürlich falsch ausgedrückt, denn schließlich setzt er sich mit dem "Korpsgeist" der "preußischen Junker" doch ziemlich kritisch auseinander.

Helmut



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 16.04.08 14:10.
Re: Das Waldröschen
16. April 2008 15:36
Quote

warum soll denn diese "Zarba" nicht die "Zarba" von Scepter/Juweleninsel sein? Gleicher Name, gleiches Aussehen, gleiches/ähnliche Verhalten, alles spricht doch dafür.

Das Turnerstick-Syndrom: Karl May hat der Figur nunmal zwei verschiedene biografische Hintergrunde gegeben. Zumindest hat er sie angedeutet.

(Ich kann das Wüten anderenorts schon hören: Ich nehme Parallelen durchaus wahr - aber ich hab keine Wahrnehmungsschwäche, was Unterschiede in den Details angeht...)

ta

PS: Wir sind übrigens beim Lesen wieder gleich auf. Bin auch gestern in Berlin angekommen.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 16.04.08 15:52.
Re: Das Waldröschen
16. April 2008 16:43
JennyFlorstedt schrieb:
-------------------------------------------------------
> Das Turnerstick-Syndrom:

Dieser Begriff verdient einen Eintrag im Wiki, finde ich ... (dafuer)(beifall)(bounce)
Re: Das Waldröschen
17. April 2008 15:41
grinning smiley


Kurt Helmers erwähnt in Berlin mehrfach Sternau als seinen Lehrmeister (selten beim Namen, aber wer soll es sonst sein?), dabei haben die kaum ein Vierteljahr gemeinsam auf Rheinswalden verbracht. Sternau hatte sicher kein übles Lehrgeschick, wenn die Wirkung so dauerhaft ist. winking smiley


Was bedeutet bei dem Doppelduell von Kurt Helmers der zweifache Satz, dass die Sekundanten "Wind und Sonne vertheilen"?



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 17.04.08 16:11.
Re: Das Waldröschen
17. April 2008 17:55
- Ich vermute mal, dass die Sekundanten die Seiten für das Duell festlegen, und damit wer von den Duellanten gegen/mit Sonne/Wind ficht und schießt.

- Die Lehre Kurts bei Sternau war aber auch eine sehr intensive, mit anschliessender Vorführung (steht dort, wenn ich mich nicht täusche, wenigstens so).
Und außerdem kann man ja auch von jemamden lernen, der nicht anwesend ist, man kann z.B. selbst ständig versuchen und üben, es seinem Lehrer gleich zu machen.

- Allmählich setzt sich jetzt auch bei mir der Eindruck durch, dass manchem "Mitglied des Personals" etwas an "Tiefe" (in der Beschreibung) fehlt. Zur Zeit geht es mir so bei der Josefa Cortejo, aber auch bei den Lindsays (Vater und Tochter). May hat wohl doch vielleicht etwas zu viele Personen auffahren lassen. Dass er dann allerdings an anderer Stelle damit spart, indem er den Seeräuber Landola auch noch als Geheimbotschafter und Spion Spaniens verwendet, ist mir nicht einsichtig, denn irgendwie passen die beiden "Beschäftigungen" nicht zusammen.

Helmut
Re: Das Waldröschen
19. April 2008 08:19
Und ich bin gerade darüber gestolpert, dass Karl May die 16-Jahre-Robinsonade nur im Schnelldurchlauf wiedergibt.

Wenn ich überlege, wieviel Zeit und Sorgfalt z.B. Jules Verne auf die Schilderungen des Aufbaus eines Insellebens verwendet hat, ist das regelrecht gemein.

Und dass Emma Arbellez (nach 16 Jahren Südseeinseldasein immer noch taufrisch und wunderschön) plötzlich in Härrär auftaucht, hätte eigentlich auch eine ausführlichere Erklärung verdient, wenn man schon nicht live dabei sein kann. smiling smiley
Re: Das Waldröschen
19. April 2008 10:00
JennyFlorstedt schrieb:
-------------------------------------------------------
> Und dass Emma Arbellez (nach 16 Jahren
> Südseeinseldasein immer noch taufrisch und
> wunderschön) plötzlich in Härrär auftaucht, hätte
> eigentlich auch eine ausführlichere Erklärung
> verdient, wenn man schon nicht live dabei sein
> kann. smiling smiley

Daß sie immer noch taufrisch und wunderschön war hat doch eine ganz einfache Erklärung. Ein gewisser Dr. Sternau war ja dabei und der war ja nicht nur Allgemeinmediziner, sondern wie wir wissen auch Augenarzt, Steinentferner, befreite Menschen vom Wahnsinn und war auch sonst ein apsoluter Superman.
Deswegen würde es mich nicht wundern wenn er mit seinen bescheidenen Mitteln es geschafft hat auf der Insel eine Wellness-und Schönheitsfarm für die Frauen zu errichten, zumal ja das Klima eh gut ist für den Teint.
Es hätte etwas großes werden können, eine Lebensaufgabe für Sternau. Leider wurde dieser Traum schon nach 16 Jahren beendet, als sie alle unerwarteter Dinge einfach so befreit wurden.
Von nun an mußten Sternau und seine Gefährten wieder die Drecksarbeit erledigen und Bösewichter jagen.

Nun hast du deine Erklärung was so 16 Jahre auf ner Insel so alles passieren kann.
Ich glaub der Winnitasch (der mit seiner späteren Puder-rosa-ranch im wilden Westen berühmt wurde) war auch dabei. Somit erklärt sich ja alles(yes)

Markus
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