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Das Waldröschen

geschrieben von Helmut 
Re: Das Waldröschen
27. März 2008 06:28
Wenn ich das so auf die Schnelle am Morgen früh (frueh) in meiner Weltbild-Ausgabe richtig gesehen habe, sind die 6-8 Männer aber vom Aufgraggeber verlangt worden, oder? Wie jeder gute kapitalistische Unternehmer hat der Räuberhauptmann wohl damit gerechnet, 8 Mann auf die Rechnung schreiben zu können, auch wenn er nur 3 schickt ... grinning smiley
Re: Das Waldröschen
27. März 2008 06:49
ähm... das hat was mit der Spiritualität des Hauptmanns zu tun. grinning smiley
Re: Das Waldröschen
27. März 2008 07:14
... und da Räubers eben (damals wie heute) allesamt selbständige Unternehmer sind, haben die 3 eben noch 3 andere (Unterauftragsnehmer) angeheuert, so dass sie dann in Rodriganda zu fünft (etwas Schwund ist eben immer) antreten konnten ...



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 27.03.08 07:15.
Re: Das Waldröschen
27. März 2008 09:32
Meinst du einer hat sich zwischendrin verlaufen?
Re: Das Waldröschen
27. März 2008 09:34
...hat sein navü vergessen und aus Versehen bei Ortry stattdessen einen Zugunfall arrangiert (laola)

TT
Re: Das Waldröschen
28. März 2008 09:41
Ich bin diesmal nicht so schnell wie Helmut.


Gerade wurde Dom Emanuel vergiftet. Und da gibt es auch ein paar Irritationen.
z.B. nimmt er das Gift über die Nahrung auf - trotzdem erkennt Sternau das Gift als "Pohon Upas"; as ein Pfeilgift ist. Und Pfeilgifte wirken sinnvollerweise nur über den Blutkreislauf.

Aber auch da ist die online verfügbare, zeitgenössische Sekundärliteratur groß.


Nahctrag: Tatsächlich ergab eine kleine Lektüre der entsprechenden Lexika, dass das von Sternau benannte "Pohon Upas" auch als Nahrungsgift wirkt. Von Wahnsinn steht da kein Wort, aber nett ist der Hinweis "Tötet nicht sehr schnell".



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 28.03.08 09:48.
Re: Das Waldröschen
28. März 2008 13:44
Habe mich entschlossen am Wochenende auch mit dem Waldröschen zu beginnen. War bisher noch im stillen Ozean am segeln. Ob ich den Anschluß schaffe weiß ich nicht.

Werde dazu den Olms-Reprint verwenden. Ein Frage dazu: Wie ich gehört habe entspricht er nicht dem Erstsatz, sondern dem Neusatz mit geringfügiger Bearbeitung.
Was heißt geringfügig? Bei der Fischerausgabe hieß es ja auch "geringfügig", aber wir wissen daß sie schon ein bischen mehr bearbeitet war als angenommen.

Also ist der Olms-Reprint mit der Reprintausgabe der Edition Leipzig vergleichbar und betrifft der Unterschied nur wenige Worte die keinen Einfluß auf Inhalt und Stil haben, oder ist der Unterschied doch gravierender?

Gruß Markus
Re: Das Waldröschen
28. März 2008 14:19
Als "Edition Leipzig" ist der Reprint der 1. (Lieferungs-)Auflage von 1882-84, "Olms" dagegen der 6. Auflage von 1899-1902.

Zum Vergleich der beiden Reprints siehe das Sonderheft der KMG von 1972,
hier der Link zur Online-Version:

[www.karl-may-gesellschaft.de]

und vielleicht das Sonderheft von 1981:

[www.karl-may-gesellschaft.de]

In dem 1. angef. Sonderheft steht allerdings nur der Nachweis, dass es verschiedenen Auflagen sind und es sind einige Beipiele der Änderungen aufgeführt.
Ob es eine vollständige Vergleichslesung der beiden gibt, weiß ich leider nicht.

Ich habe (leider) den Olms-Reprint nie besessen, denn der war nämlich erstaunlicherweise ziemlich schnell nach dem Erscheinen (in den 1960'ern) vergriffen; jedenfalls schneller als ich ihn mir (er war auch für damalige Verhältnisse ziemlich teuer) kaufen konnte. Das "Olms-Waldröschen" war meiner Erinnerung nach, der erste Reprint May'scher Bücher, der jemals erschienen ist und damit der erste "originale May" überhaupt. Dass die Bände so schnell vergriffen waren, zeigt wie groß der Bedarf und der Wunsch nach May'schen Originalen war. In dem 72'er Sonderheft der KMG wurde dann eben "nachgewiesen", dass er eben doch nicht so sonderlich original war.
Aber trotzdem würde ich diese Bücher in Ehren halten!

Helmut



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 28.03.08 14:20.
Re: Das Waldröschen
28. März 2008 14:24
Die Änderungen sind nicht gravierend. Es ist zwar Neusatz gewesen mit neuen Illustrationen. Da allerdings der Roman auf die exakt gleiche Seitenzahl kommt, kann es einschneidende Veränderungen nicht gegeben haben. Eine vollständige Vergleichslesung gibt es nicht. Man hätte sie in der HKA erwarten können. Da der Neusatz aber ohne Mays Zutun entstand, haben die Herausgeber seinerzeit die Fassung gänzlich verworfen.
Re: Das Waldröschen
28. März 2008 14:28
Ich schrieb:

Quote

Ich habe (leider) den Olms-Reprint nie besessen, denn der war nämlich erstaunlicherweise ziemlich schnell nach dem Erscheinen (in den 1960'ern) vergriffen; jedenfalls schneller als ich ihn mir (er war auch für damalige Verhältnisse ziemlich teuer) kaufen konnte. Das "Olms-Waldröschen" war meiner Erinnerung nach, der erste Reprint May'scher Bücher, der jemals erschienen ist und damit der erste "originale May" überhaupt. Dass die Bände so schnell vergriffen waren, zeigt wie groß der Bedarf und der Wunsch nach May'schen Originalen war.

Das sollte sich die "jungen Rotzlöffel" - ich denke da speziell an einen, der da in der KMG-Mailing-List ständig so vehement und penetrant für die KMV-Bearbeitungen eintritt - ruhig mal hinter die Löffel schreiben (lassen).

Helmut



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 28.03.08 14:28.
Re: Das Waldröschen
28. März 2008 18:50
Helmut schrieb:
-------------------------------------------------------

> Aber trotzdem würde ich diese Bücher in Ehren
> halten!

Das werde ich, verlaß dich draufwinking smiley

Daß sich bisher keiner die Mühe gemacht hat den Erstsatz mit dem Neusatz vergleichzulesen ist verständlich. Wer möchte sich schon gerne die Mühe machen 2 mal ca. 2600 Seiten zu lesen um hinterher feststellen zu können daß es sich bei der Abweichung um grade mal 10 Wörter handelt?! Wäre mehr als mühselig, wäre vertane Zeit glaub ich. Ich beschränke mich auf einmal 2600 Seiten Neusatz, das ist mehr als reichlichgrinning smiley.

Markus
Re: Das Waldröschen
30. März 2008 07:29
Im Reprint wird das Gift übrigens zweimal "Cohon Upas" genannt. Der Satzfehler wurde auf der Seite der KMG korrigiert.
Re: Das Waldröschen
30. März 2008 08:38
Austausch über die Verpflegung im Gefängnis von Barcelona.
Quote

Das Mittagessen besteht... »Aus einem Nösel heißen Wasser mit zwölf Erbsen, oder Graupen, oder Linsen darinnen.«

In Sachsen (Leipzig) entsprach ein Nösel etwa einem Volumenmaß von ca. 600ml, in Dresden knapp 500ml.
Damit käme Sternau noch gut weg. Wäre Karl May aus Bremen müsste sich Sternau mit 400 ml Suppe begnügen. smiling smiley



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 30.03.08 08:42.
Re: Das Waldröschen
30. März 2008 08:53
Jetzt weiß ich wenigstens, woher "Sch..nösel" kommt.

(hupf)

Helmut
Re: Das Waldröschen
30. März 2008 15:51
Sehr hübsch ist ja die Beschreibung, wie Mr. Wallot zu seiner Frau kam.
Wenn Ella-Emma da etwas zu bedeuten hat, wäre DIESE Spiegelung durchaus bemerkenswert. grinning smiley

Ich hab gerade den ersten Rheinswalden-Teil am Wickel. da ergeben sich für mich zwei Fragen.
Zum einen: Was wäre denn, wenn Sternau tatsächlich für seine spanischen "Vebrechen" steckbrieflich gesucht worden wäre? Gab es damals irgendwelche Auslieferungsvereinbarungen zwischen Spanien und Deutschland (Hessen)?

Der Staatsanwalt in Mainz stellt das Verfahren gegen Sternau ein, da er festellt, dass dieser "Empfehlungen" besitzt "unter Protectionen, denen sich Ihr ärgster Feind fügen müßte" steht. Holla? Gleiches Recht für alle, dachte ich immmer... smiling smiley



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 30.03.08 19:55.
Re: Das Waldröschen
30. März 2008 22:16
Etwas das mir auch schon beim erstmaligem lesen des Waldröschens aufgefallen ist, ist daß keine oder sagen wir lieber unvollständige Jahreszahlen genannt werden. D.h. es wird das Jahrhundert genannt, aber nicht das Jahr selber, sondern nur mit Sternchen** ersetzt.
Z.B. endet ein Brief mit der Zeile "Manresa, den 15. November 18**."

Komischerweise wird das Jahr in der Bearbeitung des KMV genannt.

Nun die Frage warum das Jahr im Original verschleiert wurde, der KMV aber so genau bescheid wußte?

Überhaupt, auch wenn das jetzt hier nicht so herpasst, wundert es mich daß der KMV immer so genau weiß wann welche Erzählungen spielten (Die vorliegende Erzählung spielt Mitte der 60er Jahre/Ende der 60er Jahre/Anfang der 70er Jahre des 19. Jahrhunderts steht vielfach unter dem Inhaltsverzeichnis der GW)?! In den meisten Fällen erwähnt May, auch bei den bekannten Erzählungen, keine einzige Jahreszahl. Man kann es dann höchstens herrausbekommen wenn man zwischen den Zeilen liest, was der KMV wohl gut beherrschte. So kann man auch als Laie erkennen daß Winnetou I so ziemlich Anfang der 60er Jahre des 19. Jahrhunderts spielte, da am Anfang von Winnetou II erwähnt wird daß man sich fast am Ende des amerikanischen Bürgerkrieges befindet.
Aber es gibt da genug Erzählungen Mays, da hört mein Durchblick aufconfused smileygrinning smiley.

Markus
Re: Das Waldröschen
31. März 2008 06:42
Hallo Markus!

Im Waldröschen kann man durch die Ereignisse in Mexiko (Todesjahr von Kaiser Maximilian) wohl die anderen Daten einigermaßen ausrechnen.

Ansonsten haben wir im Wiki schon folgendenen Artikel zum Thema "Handlungszeit": [141.30.89.80]

ta
Re: Das Waldröschen
31. März 2008 09:15
Für May spielte in seinen Büchern eine irgendwie geartete real und logisch ablaufende Zeit fast keine Rolle(*). Dies merkt man spätestens dann, wenn man versucht seine ("originalen") Werke zeitlich einzuordnen. May hat z.B. im "Boer van het Roer" mal versucht, dies in die "Zeitläufe" seiner anderen Reiseerzählungen einzupassen und ist dabei (mehr oder weniger) gescheitert.
Der KMV hat nun, eben auch mit Hilfe der Bearbeitungen, eine zeitlich logische Abfolge der Bücher hinzukriegen, u.a. vermutlich auch deshalb, weil dies wohl ein Steckenpferd von F. Kandolf war.

Helmut

(*) Ein Beispiel dafür ist das "Mübarek-Paradoxon" im Orientzyklus. Der Mübarek hält sich seit 5 Jahren ununterbrochen in Ostramdscha auf, obwohl er etwa 5 Monate vorher Kara Ben Nemsi in Mekka gesehen hat.
Re: Das Waldröschen
31. März 2008 10:04
Verfänglich konnte der Umstand gewesen sein, dass die Bücher des Karl-May-Verlags nummeriert sind und damit, schön eingereiht in den Regalen der Buchhandlungen und Bibliotheken, suggeriert haben (könnten), die ganze Chose wäre chronologisch geordnet. Damit ergibt sich wohl automatisch irgendwann für jeden Leser mal die Frage, wo denn hier das Ende und wo der Anfang sei. Wer dabei nicht aufgibt, landet schließlich bei Mays Biographie und versucht die "großen Zusammenhänge" zu begreifen.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 31.03.08 10:07.
Re: Das Waldröschen
31. März 2008 10:27
Helmut schrieb:
-------------------------------------------------------
> Für May spielte in seinen Büchern eine irgendwie
> geartete real und logisch ablaufende Zeit fast
> keine Rolle(*).

Das ist die nette Formulierung. Ich vermute ja - auch wenn ich dies nie werde beweisen können -, dass May in Bezug auf Chronologie ganz simpel in den Kategorien "vorher- jetzt - nachher" dachte, wobei "jetzt" die Seite war, an der er gerade schrieb, "vorher" die Seite, die er gerade umgedreht hatte und "nachher" die Seite, die er nun gleich schreiben würde.

So glaube ich z.B. nicht, dass er beim Schreiben von Winnetou I schon wusste, dass er für Winnetou II alte eigene Texte recyclieren würde, die die Ereignisse auf den Bürgerkrieg fixierten.

Er kommt ja auch da im Waldröschen in eine grausame zeitliche Bredouille ...
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