Titelbild


Frage
Icon
Privat
Icon
Start
Icon
Verlage
Icon
Texte
Icon
Bände
Icon
Reihen
Icon
Extras
Icon
Forum
Icon
Gästebuch
Wiki
Wiki
Impressum
Impressum
Logo Karl-May-Verein

Am stillen Ozean

geschrieben von Rüdiger 
Am stillen Ozean
01. September 2005 16:05
Hallo zusammen,

Ich nutze verbleibende Minuten einer Internet-Stunde an ausnahmsweise ruhigem und empfehlenswerten Ort (Internet-Plätzchen des Hotel Nautic in Koserow), um den gewünschten ?Ozean?-Thread zu beginnen.

In den Bänden 71 und 84 der GW finden sich frühere Fassungen der ersten Erzählung ?Der Ehri? (der Band 11 besteht eigentlich aus fünf Erzählungen, die für die GW zu zweien zusammengezogen wurden).

Dabei ist äußerst interessant, dass der Übeltäter, den am Ende die Haie fressen, ursprünglich ein christlicher Missionar war. Das war dem Verleger wohl zuviel des guten (böse Miene zum guten Spiel), und so wurde es, wohlgemerkt von Karl May selbst, für spätere Fassungen brav geändert.

Mays vermeintliche Empörung über den nun heidnischen Übeltäter (?am liebsten durch den Kopf geschossen? ? bzw. ?am liebsten gezüchtigt? in den GW) will mich angesichts dessen nun gar nicht mehr so recht überzeugen. Aufgesetzt und plakativ. Überhaupt fällt mir mehr und mehr auf, dass Karl May in Bearbeitung eigener Sachen an unglücklicher Hand späteren Nachahmern kaum nachstand.

Das war?s erstmal bis Sonntag.




1-mal bearbeitet. Zuletzt am 03.09.05 16:23.
Re: Am stillen Ozean
06. September 2005 20:51
Einen schönen Guten Abend an die Runde!

Neben all den Buch-Auktionen, Regal-Aufräumereien usw. möchte ich dann doch noch meine ersten Eindrücke zur zweiten Leserunde kundtun.

Habe es dann immerhin geschafft mir mal ein paar Seiten des "stillen Oceans" (wie dann meine Lektüre auch heißt winking smiley ) zu Gemüte zu führen.

Also ich muß ja sagen die botanischen Ergüsse die May in zahlreicher Art und Weise auch in anderen Büchern immer wieder anbringt bewundere ich ja jedes Mal wieder auf's Neue, obwohl ich offen gestanden nicht die geringste Ahnung von Blumen, Bäumen und ähnlichem Gewächs habe. Klingt aber auf alle Fälle gut.

Im Grunde ist ja auch hier an etwas ungewohnterem Schauplatz alles beim Alten: Mr. Charley ist der große Zampano und alle anderen sind heilfroh daß er dabei ist und ihren Boppes (ihr wißt schon) rettet und hören nur zu gern auf sein Kommando.

Mir ist hier das von May so oft verwendete "Vater Unser" in einer fremden Sprache mal wieder aufgefallen. Ich meine mal irgendwo gelesen zu haben, dass das der einzig grammatikalisch wirklich 100% korrekte längere Satz ist, weil dies irgendwo in einem seiner Bücher in zig verschiedenen Sprachen abgedruckt war. Das baut unser Karle wirklich in ziemlich vielen Erzählungen ein, einfach mal drauf achten.

Am Anfang habe ich ja noch angefangen zu zweifeln, ob der Ich-Erzähler der Geschichte, Mr. Charley und OS/KBN ein und dieselbe Person sind, denn erst ist von nur einem Gewehr die Rede, noch dazu von einem welches mit Schrot schießt. Später kommt dann aber auch der Stutzen wieder zur Erwähnung.

Soweit erst mal von meiner Seite.

Sabine



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 06.09.05 20:52.
Re: Am stillen Ozean
06. September 2005 21:24
> ihren Boppes (ihr wißt schon)

Nee, ich nicht.

> ob der Ich-Erzähler der Geschichte, Mr. Charley und OS/KBN ein und dieselbe Person sind

im Nachhinein Ja. Zur Entstehungszeit der diversen Varianten wußte Karl May das selber wohl manchmal nicht so genau. Ich könnte mir mittlerweile sogar vorstellen, daß er z.B. "Allah il Allah" mit lächelndem Kopfschütteln abgesegnet hätte, wenn man ihm das noch hätte vorlegen können.
Re: Am stillen Ozean
07. September 2005 00:16
Sehr geehrter Herr Wick!

Der "Boppes" sind jene 4 Buchstaben in rheinischer Mundart, die man auch in 5 oder 7 Buchstaben schreiben kann grinning smiley


Hallo Sabine!

Die Geschichte mit dem pater noster in Fremdsprachen können Sie hier nachlesen:
Rudi Schweikert: Eins, zwei, drei: »Welch eine Ueberraschung! Das war ja das Vater unser!«


Nächtliche Grüße von W. H.
Re: Am stillen Ozean
07. September 2005 10:53
Ein fröhliches Hallo in die Runde!

<<Boppes<< Ich wollte mich einfach mal nicht ganz so ordinär ausdrücken, aber ich glaube mittlerweile dürfte schon klar sein welches Körperteil damit gemeint ist, oder?? Ist aber nicht nur rheinische Mundart, auch der Ur-Siegerländer verwendet diesen Ausdruck ganz gerne winking smiley

Interessanter Artikel! Aber mal ganz ehrlich: der Mensch an sich ist halt eben schon mal faul, da macht man solche Sachen ab und an.
Re: Am stillen Ozean
07. September 2005 17:20
Karl May: "Ich bin doch hier nur der Arsch !"
Münchmeyer: "Nun kneifen Sie sich mal ein bißchen zusammen !"

winking smiley

(geklauter Witz mit geändertem Personal)

("... erkannten wir ... Wir schälten den betreffenden Text deshalb heraus ...")



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 07.09.05 17:28.
Re: Am stillen Ozean
07. September 2005 17:45
Das erste fremdsprachige "Vaterunser" Mays ist meines Wissens übrigens bereits 1876 in einer Briefkastenantwort von "Schacht und Hütte" Nr. 46 (S. 360) zu finden:

[www.karl-may-stiftung.de]
Re: Am stillen Ozean
07. September 2005 21:00
Diese Briefkastenantwort geht übrigens an einen Herrn "Kurt B. in B."

Ein frühes Pseudonym? winking smiley

Re: Am stillen Ozean
08. September 2005 06:26
Den Ozean vom KMV wird es übrigens in absehbarer Zeit in neuer Rechtschreibung und mit einigen punktuellen Rückbearbeitungen geben. Punktuell daher, weil der Text ja ohnehin kaum bearbeitet ist. Einige eingedeutschte Fremdwörter wurden wieder verfremdet (aber der "Erker der Drachenschlucht" bleibt ein Erker und wird nicht wieder ein Pavillon). Es bleibt auch bei den neuen Zusammenfassungen der Erzählungen.

ta
Re: Am stillen Ozean
08. September 2005 07:16
> (aber der "Erker der Drachenschlucht" bleibt ein Erker und wird nicht wieder ein Pavillon). Es bleibt auch bei den neuen Zusammenfassungen der Erzählungen.

Das klingt so, als ob Du das gut findest.

Ich stelle mir gerade ?Komm? in den kleinen Erker? statt ?Komm? in den kleinen Pavillon? in der ?Lustigen Witwe? vor. Man müsste dann zur Musik auch ?E ? her ? ker? singen, und vom Sprachgefühl her wäre die Sache in beiden Fällen im Eimer.

Im Text bei Karl May heißt es übrigens:

*
sonst werden wir an einen Ort gesteckt, den sie Lung-keu-siang nennen und wo wir verhungern und verdursten sollen.«
»Was heißt dieses Wort?«
»Pavillon der Drachenschlucht.«
»Schöner Pavillon! Aber warum sollt Ihr sie heiraten?«
*

Das ist dann kaputt.

Als das Wort das nächste mal auftaucht, heißt es:

»So sage mir, ob es in den Bergen einen Ort, einen Felsen giebt, der wie ein Pavillon, ein Erker, aussieht!«

Die Bearbeitung ist in diesem Fall also wirklich völlig unnötig und eine Fehlentscheidung.

Bei anschließenden Stellen wie

?Ich war beruhigt, denn es stand zu erwarten, daß weder der Phy noch der Kiang-lu erfahren würde, daß ich den Pavillon gesehen habe.?

hätte man sich dann überlegen können, ob man den besagten in Anführungszeichen setzt oder gar in der Wortwahl Mays eine Art hinterkopfmäßige feine Ironisierung sieht und alles so lässt.

Und was das Zusammenfassen betrifft, der ?Brodnik? hat inhaltlich mit den anderen Geschichten nichts zu tun, auch wenn im ?Geschliffenen Diamanten? etwas anderes steht. Da laufen keine Fäden zusammen.
Re: Am stillen Ozean
08. September 2005 07:27
Guten Morgen in die Runde!

Ich muß ja jetzt doch nochmal ein Wort in Sachen Bearbeitungen loswerden fürchte ich winking smiley
<<weil der Text ja ohnehin kaum bearbeitet ist<<
Naja, so ganz wenig hat man auch da wiederum nicht "herumgefeilt". Ich habe probeweise mal die ersten zwei Seiten Zürcher und Tosa (ist ja im Grunde KMV), eine etwas ältere Fasssung muß ich aber dazu sagen, parallel gelesen und da ist schon einiges alleine auf diesen paar Seiten geändert worden. Um nur mal ein Beispiel zu nennen: die maysche Ortsbeschreibung der einsamen Insel ist völlig unter den Tisch gefallen.
Re: Am stillen Ozean
08. September 2005 15:50
rodger schrieb:
-------------------------------------------------------
> > (aber der "Erker der Drachenschlucht" bleibt
> ein Erker und wird nicht wieder ein Pavillon). Es
> bleibt auch bei den neuen Zusammenfassungen der
> Erzählungen.
>
> Das klingt so, als ob Du das gut findest.

Nö. Das war nur eine Mitteilung.

Ich hatte den "Erker" überall in "Pavillon" geändert; aber als dann das Argument kam, das, was May da beschrieben hatte, wäre nun aber ein Vorsprung (bzw. Erker) und kein Pavillon, hab ich nicht herumdiskutiert. Da sind mir andere Dinge wichtiger. Ginge es nur ums Prinzip (z.B. "Pavillon" als Fremdwort) hätte ich diskutiert. smiling smiley
Ich finde "Erker" als Wort unschön

> Und was das Zusammenfassen betrifft, der ?Brodnik?
> hat inhaltlich mit den anderen Geschichten nichts
> zu tun, auch wenn im ?Geschliffenen Diamanten?
> etwas anderes steht. Da laufen keine Fäden
> zusammen.

Mir kam Zusammenfassung auch ziemlich künstlich vor; aber noch nervender, weil gezwungener ist sie im Surehand 2.

Beste Grüße

ta


Re: Am stillen Ozean
08. September 2005 17:05
tamarin schrieb:
-------------------------------------------------------
> rodger schrieb:
> --------------------------------------------------
>
> > Und was das Zusammenfassen betrifft, der ?Brodnik?
> > hat inhaltlich mit den anderen Geschichten nichts
> > zu tun, auch wenn im ?Geschliffenen Diamanten?
> > etwas anderes steht. Da laufen keine Fäden
> > zusammen.
>
> Mir kam Zusammenfassung auch ziemlich künstlich
> vor; aber noch nervender, weil gezwungener ist sie
> im Surehand 2.
>

Es ist zumindestens so, daß die vier Geschichten (also außer dem zusätzlichen Schluß "An der Tigerbrücke") allesamt 1879/80 (in anderer Reihenfolge) im "Hausschatz" erschienen sind. Auch dort stehen die Geschichten schon für sich, dennoch gibt es schon da eindeutige gegenseitige Bezüge, sodaß die Fahrt mit der "Wind" nicht etwa zusammengestoppelt wurde, da laufen zwar keine Fäden zusammen, werden aber meiner bescheidenen Meinung nach schon sinnvoll aneinandergeknüpft.

Interessant ist aber z.B., daß der "Girl-Robber" im "Hausschatz" noch als die erste "Stille Ocean"-Geschichte erschien, und so gibt es etwa im "Der Ehri" eine Textstelle, bei der sich der Ich-Erzähler explizit auf die Perlentaucher in Ceylon bezieht; May hat diesen Hinweis in der Buchfassung wie auch dem zu zu einem Charley-Turnerstick-Südamerika-Abenteuer getilgt:

DH 223, L 15/16: ... in Westindien und auch bei Ceylon auf den Perlenbänken von Negombo Taucher gekannt
GR: ... in Westindien Taucher gekannt

vgl. dazu: 'Der Girl-Robber' (DH & GR): Er war der geschickteste Perlfischer auf den Bänken von Negombo. Eine ähnliche Rückerinnerung findet sich auch in 'Der Kiang-lu-DH78', L12-14: Ich hatte sogar eins an der Küste von Ceylon getroffen, wie der Leser dieses Blattes bereits erfahren hat.





1-mal bearbeitet. Zuletzt am 08.09.05 18:03.
Re: Am stillen Ozean
10. September 2005 08:28
Interessant übrigens, wie so die Geschmäcker, Interessen, Wahrnehmungen etc. immer wieder völlig auseinandergehen. Andernorts streitet man sich gerade darüber, ob Karl Mays Großvater Ober-, Unter-, oder überhaupt Förster gewesen sei, das interessiert mich ehrlich gesagt in etwa so wie der vielbemühte umfallende Stuhl in China. Über das ?Erker? statt Pavillon ärgere ich mich hingegen jetzt schon drei Tage, und es verdirbt mir fast die Laune. Ich frage mich dann, warum man sich bzw. anderen überhaupt die Mühe macht, den Text neu durchzusehen, wenn man dann immer noch so einen Blödsinn macht. Das ist dann in meinen Augen für den, sagen wir hier, damit es nicht so hart klingt, Boppes. Wie die ganze Neuausgabe. Eine verpasste Chance. Schade.
Anonymer Teilnehmer
Re: Am stillen Ozean
10. September 2005 10:20
Ganz so unwichtig ist es für mich nicht, wer der Großvater von Karl May gewesen sein könnte.

Fakt ist, dass der Schwängerer in der Tat unbekannt ist, aber Mays Großmutter hat nie verschwiegen, dass sie ein Verhältnis mit einem Oberförster hatte. So spricht vieles dafür, dass der Schwängerer eben jener Oberförster war.

Aber ich möchte den von mir sehr geschätzen Sandhofer zitieren, der schreiben würde: "Wir wissen es nicht".

So ist es, lieber Sandhofer, aber die Sache eignet sich geradezu ideal, dass die Karl-May-Forschung wieder einmal etwas hat, um sich eher inkompetent zu streiten, wobei ich diesbezüglich natürlich Herrn Dr. Sudhoff ausgeklammert wissen möchte, ist er doch neben Hans-Dieter Steinmetz und Wolfgang Hermesmeier der derzeit bedeutensde Karl-May-Forscher.

Viele Grüße
Kurt

Re: Am stillen Ozean
10. September 2005 11:00
Guten Morgen zusammen!

Also ich muß auch sagen: Oberförster hin oder her, das interessiert mich auch nicht sonderlich. Aber der eine so und der andere halt anders winking smiley

Ich habe aber auch nochmal ein paar Seiten weitergelesen, den Ehri habe ich mittlerweile dann fertig.

Erinnerte mich aber teilweise schon an eine Marienkalender-Geschichte, insbesondere bei der längeren Betrachtung Anfang des 2. Kapitels über die Gesellschaftsinseln. Obwohl da doch einige bemerkenswerte Ansichten bei waren.
"Die Zeiten sind anders geworden und mit ihnen die Menschen." Recht hat er!!

Hier in dieser Geschichte kommt ja auch der gute Turnerstick nochmal zum Einsatz. Allerdings heißt er dann jetzt Frick mit Vornamen. Wie denn, was denn?? Gibt es zwei Turnersticks oder wusste unser Karle da selber nicht mehr so ganz wie der Kapitän denn heißt??

Als Mr. Charley die beiden Bogenschützen bei der Hochzeitsfeier erschießt, merkt man schon, daß das noch eine etwas frühere Episode ist. Späterhin hätte er das garantiert anders gelöst (niedergeschlagen, von hinten überrascht oder höchstens verwundet winking smiley )

Soweit dann nochmal von meiner Seite aus.

Sabine
Re: Am stillen Ozean
10. September 2005 11:50
Ein Grund die Radebeul-Bamberger-Bearbeitungswut - und den eine große Anzahl von Karl-May-Lesern zweifelos auch für einen guten Grund halten - sind die im Detail nicht miteinander vereinbaren Welten der Ich-Reiseromane und der Er-Jugenderzählungen. Schon formal fallen die beiden Kategorien auseinander: Ein subjektiver Ich-Erzähler vermag zwar auch eine Geschichte in Er-Form erzählen, selbst wenn er daran beteildigt ist, aber eine göttliche Perspektive einzunehmen und also genau zu wissen, was jeder am Geschehen beteiligte erlebt und gesprochen hat, ist natürlich unmöglich.

Darüber hinaus sind die beiden Welten aber auch inhaltlich verschieden. Wer May genau im Original liest, wird etwa Diferenzen in der Charakterisierung und Beschreibung der beiden Blutsbrüder finden. Der Ich-Shatterhand reitet mit Schnurrbart und Fliege herum, der Er-Shatterhand mit Vollbart, letzter führt z.B. auch ständig seine Pferdeschilfschuhe für die Patent-Elefantenabdrücke mit sich herum.

Solche Unterschiede gelten auch für das Begleitpersonal. Nur der Ölprinz-Hawkens kommt als Dickerchen daher, der Winnetou-Hawkens verschwindet hingegen in seinem viel zu großen Mantel. Und so ist Heimdall Turnerstick im Original lediglich eine Variante von Frick Turnerstick, oder ist der Vater Jaguar 'meerschtenteels' vom Bruder Jaguar abgekupfert.

Der Karl wußte wahrscheinlich sehr wohl, daß er da mit Varianten herumspielte. Schließlich war dergleichen gegenüber ständigen Figuren-Neuerfinden sehr viel ökonomischer und funktionierte auch sehr gut, solange er nur für verschiedene Zeitschriften mit größtenteils unterschiedlichen Leserkreisen schrieb.

Aber schon alleine nur bei den Ich-Reiseerzählungen gab es ja einiges an Schwierigkeiten, als er diese für die Buchausgaben mit Ach und Krach angleichen mußte. Das ist natürlich nicht immer wirklich gelungen, wenn man etwa an sam Hawkens und sein Figurendouble Sam Hawerfield (der originale bürgerliche Name von Sans-ear) oder den zwar ballonförmig aufgeblasenen, ansonsten aber ähnlich charakterisierten Dicken Walker (Originalname von Spürauge - Spy-eye [in Anlehnung an Sans-Ear] finde ich übrigens eine durchaus passende Figurennamenimitation)

Die Welten der Jugenderzählungen und Reiseromane aufeinander abzustimmen war wohl nicht gerade Mays dringenstes Anliegen im Alter. Ich habe eher den Eindruck, daß er mit dem "Schwarzen Mustang" mit dem Auch-Jugendschriftstellertum abgeschlossen hatte, und die gelegentlich geäußerten Pläne zur Eingliederung der Union-Bände in die "Gesammelten" eher lippenbekenntnishafte Reaktionen auf entsprechende Wünsche von Lesern waren.
Re: Am stillen Ozean
10. September 2005 12:05
> Die Welten der Jugenderzählungen und Reiseromane aufeinander abzustimmen war wohl nicht gerade Mays dringenstes Anliegen

Warum auch. So wie ich und Du und Müllers Kuh (Nein, mit letzterer ist jetzt keine konkrete Person gemeint grinning smiley) heute nett und morgen fies und übermorgen noch wieder anders sind, mal stark, mal schwach, mal dumm oder vorlaut, mal weise, etc. etc., darf es auch Old Shatterhand, z.B., sein. Kommt nicht so drauf an. Und einmal hat er eben die Snuffles so kennengelernt, und einmal so. Und einmal paßt ihm "Heimdall" mehr für das Turnerstick-Bild, das er vor sich sieht, und einmal "Frick". Na und ? Es sind Geschichten.

Und das mit den Bärten, was ist denn das für ein Argument. Selbst im realen Leben kann einer im Laufe der Jahre ganz verschiedene Bärte tragen.
Re: Am stillen Ozean
10. September 2005 12:16
Ich sehe gerade, das "Figurenlexikon" macht doch tatsächlich zwei Personen aus Turnerstick, ohne jeden Hinweis. Soweit kann's gehen mit die Logik.

winking smiley



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 10.09.05 12:17.
Anonymer Teilnehmer
Re: Am stillen Ozean
10. September 2005 12:22
Mit der Logik des Figurenlexikons ist allenthalben nicht weit. Das gilt auch für die Logik Karl Mays und seiner Anhänger.

Das hat schon Carl Blümlein (1863-1945) in der "Frankfurter Zeitung" vor Fedor Mamroth festgestellt.
In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.

Klicken Sie hier, um sich einzuloggen