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Der Kutb

geschrieben von JennyFlorstedt 
Der Kutb
27. Dezember 2005 20:56
Sobald die ersten Teilnehmer signalisieren, dass sie ihr Buch oder ihre CD gefunden/bekommen haben, startet hier die Leserunde zu der Erzählung "Der Kutb".
Nachlesen lässt sich die Erzählung auch auf den Seiten der Karl-May-Gesellschaft unter [karlmay.leo.org]

Hintergrundinformationen dazu finden sich in der aktuellen Ausgabe von "Karl May & Co.".

ta
Re: Der Kutb
28. Dezember 2005 09:04
Ich traue mich gar nicht, es zu sagen... Aber eigentlich war die Geschichte auch viiiiel zu kurz. Schluppps, weg war sie. *lässt sich Schnee aufs Haupt rieseln*

Re: Der Kutb
28. Dezember 2005 09:29
"Auf fremden Pfaden" hat nun auch den Weg auf meinen Nachttisch gefunden.
Das erste Kapitel, In Kairo, beginnt mit:
Zufall oder Schickung?
Wow! (Sein oder Nichtsein..)
Mir fiel dazu gleich ein, dass my auch hätte schreiben können: Ohngefähr oder Schickung.
Noch ein Wow (bevor ich dann einschlief) ist mir in Erinnerung, ausgelöst durch den kurzen erläuternden Vorspann, dass er, my, eben mal in der Nubischen Wüste gewesen war und nun wieder nach Kairo zurückkam. Ich komme mal eben so grade aus der nubischen Wüste - soviel ich davon weiß, soll es dort ziemlich unwirtlich sein. Aber gar so lässig schreibt er es nicht, sondern: "Ich war in der nubischen Wüste gewesen, und kehrte nach Kairo zurück, ...). Aber an dem Punkt interessiert mich mehr, was er denn so in Nubien gemacht hat, als das, was er jetzt in Kairo machen wird.

Gruß
Sylvia


Re: Der Kutb
28. Dezember 2005 10:26
Sollen die nubischen Frauen nicht ungemein gut aussehen?? smiling smiley
- Obwohl, die schöne Nofretete-a-tete wird er da ja nicht getroffen haben, die kommt woanderscht her...

cool smiley



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 28.12.05 10:37.
Re: Der Kutb
28. Dezember 2005 10:41
... möglicherweise geprägt durch 2000 Seiten Wohlgschaft: die unwirtliche nubische Wüste könnte auch ein Synonym für seelische Zustände sein ...

(Zwischenruf aus Bad Zwischenahn)
Re: Der Kutb
28. Dezember 2005 11:17
Wohl wahr. Ich hatte da wohl etwas zu profan gedacht.



Re: Der Kutb
28. Dezember 2005 11:34
... dafür versteh' ich den Hasen jetzt nicht.

Karl May ist auch manchmal durchaus sehr profan, das ist ja grad' das Schöne. Aber nicht immer. Und wann er was wie gemeint hat, das werden wir nie genau herauskriegen.

winking smiley
Re: Der Kutb
28. Dezember 2005 18:17
Dieser Hase erinnert mich an den von mir frequentierten Fitness-Tempel; die Leutchen auf den Laufbändern haben denselben Rhytmus.
Den hört man dann durch die ganze Halle: bumpf bumpf bumpf bumpf .... (Vielleicht gehts Andrea ja genauso (hupf))

Mich kricht mer ja auf sowas nich, kommt garnich in die Tüte.

Sabine
Re: Der Kutb
28. Dezember 2005 20:35
Ja ist denn heut schon Ostern?? (kleiner Scherz am Rande winking smiley)

Ich werde mir den Kutb dann gleich mal noch zu Gemüte führen, obwohl das letzte Mal noch nicht so fürchterlich lange her ist. Soweit ich mich erinnere fand ich die Geschichte gar nicht so übel, besonders das "Versteckspiel" als Bettler war ganz reizvoll.
Re: Der Kutb
29. Dezember 2005 09:27
Gab es früher auch schon Taschenmesser? Oder was wäre dann ein Federmesser?
Wie haben es im Kutb wieder mal mit einer medizinisch-pathologischen Besonderheit zu tun, einem Ghodda, einem Kropf. Und da es sich schließlich nur um eine Zyste handelt, kann KBN helfen indem er den Ghodda ersticht.
"Allah! Bist Du ein Mörder?" "Ja, denn ich habe den Ghodda erstochen. .."

Das war raffiert, dass er den Kropf gleich mal als nicht zum Körper der dadurch entstellten Tochter des Bettler gehörig erklärt hat und dadurch die Frau untersuchen durfte.

Desinfektion war das große Thema allerdings nicht damals.

Gruß
Sylvia
Re: Der Kutb
29. Dezember 2005 10:06
Der Hase gefiel mir einfach. Ohne emotionale oder historische oder sonstige Hintergründe. winking smiley

Das mit dem Kropf fand ich ja auch hammerhart. Und das Fräulein hat noch nicht mal gezuckt. Also wenn mir einer am Hals rumschnippeln würde... Das muss doch geblutet haben wie ...
Und warum desinfizieren? Weiß doch jeder, dass sich in die Wunden Maden reinsetzen, die die Entzündung rausfressen. Ekelig, ich weiß, aber das gibt es tatsächlich.

*und weg isse wieder*
andrea

Re: Der Kutb
29. Dezember 2005 16:40
Sylvia schrieb:
-------------------------------------------------------
> Gab es früher auch schon Taschenmesser? Oder was
> wäre dann ein Federmesser?


Federmesser waren kleine handlich Messer, die man hauptsächlich dazu verwendete um die zum Schreiben verwendeten Gänse-(u.ä.)Federn anzuspitzen.
Re: Der Kutb
29. Dezember 2005 17:24
Sylvia schrieb:
-------------------------------------------------------
> Gab es früher auch schon Taschenmesser?

Gab es. Bei Karl May ist der Begriff oft erwähnt. Guckst Du zum Beispiel hier:

Ich antwortete nicht, sondern schraubte den an meinem kleinen Taschenmesser befindlichen Korkzieher in das mittlere der drei jenseitigen Bretter, stieß das große Dolchmesser in den Balken und hing die beiden Griffe aneinander; auf diese Weise waren die Bretter so befestigt, daß man drüben gar nicht merken konnte, daß sie geöffnet worden seien.
[Karl Mays Werke: Von Bagdad nach Stambul, S. 636. Digitale Bibliothek Band 77: Karl Mays Werke, S. 43743 (vgl. KMW-IV.3, S. 424)]

Mal wieder ein großes Lob auf die CD!



Re: Der Kutb
29. Dezember 2005 20:41
Na dann sagt dieses verwendete Federmesser wenn man dann dazu die von Helmut angeführte Erklärung betrachtet auch schon wieder einiges über KBN aus (Feder=Schriftsteller)

Ich habe mir den Kutb dann inzwischen auch mal zu Gemüte geführt und hätte meinerseits auch noch die ein oder andere Anmerkung:

Diese Passagen in denen unser Karle über Zufall oder nicht referiert gefallen mir ja von Mal zu Mal besser. Die angeführten Beispiele und Erklärungen sind zwar jedesmal ein wenig anders, der Grundkonsens des Ganzen bleibt aber doch gleich: eigentlich geschieht nichts zufällig, alles wird von höherer Stelle gelenkt. Machte mich gestern Abend dann doch etwas nachdenklicher.

Irre ich mich oder wird der Islam in Verbindung mit diversem Geisterglauben und dementsprechend auch Geistergeschichten nur in dieser Geschichte vor und wird nicht nochmal erwähnt?? Für mich kam dann hier und auch in der Art und Weise wie unser Karle allgemein über den Islam schreibt dann doch dieses unangenehm frömmelnde der typischen Marienkalendergeschichten wieder hoch. Ganz schlimm wird es dann gegen Ende der Geschichte, als der Moscheediener sich zu Jesus und dem Christentum bekennt, das fand ich dann schon sehr unangenehm.

Andererseits kommt aber gerade auch in dieser Geschichte eine schön tiefgründige Ironie rüber. Zumindestens in der Passage als der Bettler KBN verspricht den Kutb nach dem verschwundenen Freund samt Koffer zu fragen mußte ich ja doch ein wenig schmunzeln. Einfach nochmal drüberlesen winking smiley

Schön fand ich weiterhin diese Verknüpfungen mit anderen Geschichten, hier wird beispielsweise explizit auf die "Krumir"-Geschichte verwiesen. So geben diese ganzen kleinen Einzelgeschichten doch irgendwann ein großes Ganzes.

Was mich am 2. Teil ja noch ein wenig gestört hat ist die Tatsache, daß KBN hier wieder zum "Überhelden" mutiert, der alles besser kann und weiß als der Rest der sterblichen Akteure. Da gefallen mir Episoden in denen er nicht ganz so übermenschlich daherkommt doch um einiges besser.

So, das wars von meiner Seite erst mal hierzu, wenn das Hörbuch/Hörspiel (so ganz genau weiß ich nicht wie ichs einordnen soll: ich habe mir heute mal das Hörbuch zur "Blutrache" angehört, für mich war das dann doch schon eher eine Art Hörspiel) raus ist weiteres dazu.

Abendliche Grüße

Sabine
Re: Der Kutb
29. Dezember 2005 21:26
Ich bin zwar kein großer Fan von Arztserien, aber die Darstellung der Operation der Jungfer war ja wohl doch etwas knapp.
Er kommt mit dem geheimen Messerchen aus seinem Zimmer, lehnt die Tochter an die Wand und dann darf der Pfeifenreiniger auch schon gucken.
Ich kenne mich nun nicht besonders mit Kröpfen aus und scharf auf eklige Details bin ich auch nicht, aber das war doch ein bissel holterdipolter. Sonst sinniert Kara Ben Shatterhand doch auch immrr noch ewig über die Bedeutung einer ruhigen Hand etc.

ta
Re: Der Kutb
30. Dezember 2005 07:48
Sabine schrieb:
-------------------------------------------------------

Für mich kam
> dann hier und auch in der Art und Weise wie unser
> Karle allgemein über den Islam schreibt dann doch
> dieses unangenehm frömmelnde der typischen
> Marienkalendergeschichten wieder hoch. Ganz
> schlimm wird es dann gegen Ende der Geschichte,
> als der Moscheediener sich zu Jesus und dem
> Christentum bekennt, das fand ich dann schon sehr
> unangenehm.
>

Yepp, habe ich auch so gesehen.
Außerdem war mir die Geschichte nach einem irgendwie interessanten Anfang einfach zu schnell fertig. Ich habe die Seite umgedreht und gedacht, äh, kommt da nix mehr, war´s das??

andrea


Re: Der Kutb
30. Dezember 2005 10:38
Sabine schrieb:
-------------------------------------------------------
>
> Irre ich mich oder wird der Islam in Verbindung
> mit diversem Geisterglauben und dementsprechend
> auch Geistergeschichten nur in dieser Geschichte
> vor und wird nicht nochmal erwähnt?? Für mich kam
> dann hier und auch in der Art und Weise wie unser
> Karle allgemein über den Islam schreibt dann doch
> dieses unangenehm frömmelnde der typischen
> Marienkalendergeschichten wieder hoch.

Das dürfte daran liegen, daß "Der Kutb" in der Tat eine Marienkalendergeschichte ist.
Re: Der Kutb
30. Dezember 2005 10:49
Putzig ist, dass er die "Geister" des Islam nicht in Verbindung bringt mit dem ganzen Schutzengel- und Heiligentum, dass ihm ja durchaus vertraut ist (und sich da mal an die eigene Nase fasst). Ich als Ungläubige sehe da durchaus Parallelen.

ta
Re: Der Kutb
30. Dezember 2005 15:09
Rolf Dernen schrieb:
Quote

Das dürfte daran liegen, daß "Der Kutb" in der Tat eine Marienkalendergeschichte ist.
Recht hat er, der Rolf. Bevor Karl May den Text in "Auf fremden Pfaden" aufnahm (1897), erschien Karl Mays Text parallel in zwei Marienkalendern:
- Benziger's Marien-Kalender (für 1895)
- Kevelaerer Marien-Kalender (für 1895)
Über allzu penetrante Frömmelei sollte man sich da eigentlich nicht wundern, höchstens ärgern winking smiley
Re: Der Kutb
30. Dezember 2005 16:00
Hermesmeier schrieb:
-------------------------------------------------------
Bevor Karl May den Text in "Auf fremden
> Pfaden" aufnahm (1897), erschien Karl Mays Text
> parallel in zwei Marienkalendern:
> - Benziger's Marien-Kalender (für 1895)
> - Kevelaerer Marien-Kalender (für 1895)
> Über allzu penetrante Frömmelei sollte man sich da
> eigentlich nicht wundern, höchstens ärgern

Wobei (wenn ich dem Vorwort des MK-Reprints der KMG folge) die beiden Marienkalender, bis auf einen regionalen Anhang, identisch waren.
Ich bin übrigens auch schon fertig, im KMG-Reprint waren's auch nur 12 Seiten.
"Der Kutb" gehört allerdings immer noch zu den noch lesbaren Marienkalendergeschichten. "Die Blutrache" finde ich persönlich noch besser in dieser Gattung. Die restlichen MK-Geschichten sollte man/ich nicht lesen, um sich/mich nicht zu sehr zu ärgern. Wobei dann natürlich die späten (wie z.B. "Merhameh") wiederum eine Ausnahme machen.

Helmut




1-mal bearbeitet. Zuletzt am 30.12.05 16:01.
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